Archiv Januar 2017

Neuigkeiten

Donnerstag, 26.Januar 2017

Jack, nachdem sein Verband entfernt werden konnte

Fangen wir mit Jack an. Jack war der Hund, der auf Thassos angefahren und dem das Bein gebrochen wurde. Die Operation wurde mehrfach wegen des Wetters in Nordgriechenland verschoben. Sie musste ja in einer Klinik auf dem Festland durchgeführt werden. ——-Der Verband ist, wie man sieht, inzwischen ab und der Bruch und die Wunde verheilen gut.

Jack. der jetzt gerne mit Hero spielt

Die nächste OP mussten Fritz und Gaia über sich ergehen lassen. Beide wurden in den letzten Tagen kastriert. Auf Fritz wartet sein Frauchen schon ganz aufgeregt. Körbchen, Halsband und Leine, alles ist schon eingekauft und wartet auf Fritz….und einen Flugpaten.

Mio

Und damit sind wir beim nächsten Punkt. Flugpaten! Nein, Flugpaten haben wir für den Februar noch nicht, da es ja auch z.Zt. keine Flüge nach Kavala gibt. Air Berlin fliegt übrigens Kavala im nächsten Frühjahr gar nicht mehr an. Der nächste Flughafen ist im Moment Thessaloniki und um dorthin zu gelangen ist wegen der Unwetter im Moment nur schwer möglich. Immer wieder schneit es und dann fallen auch wegen stürmischer See an manchen Tagen die Fähren aus.

Fritz nach der OP (eines weiteren Kommentars möchte ich mich enthalten)

Apropos Schnee. Von Mio erhielten wir drei Fotos und einen Bericht, wie wohl sich der große Kindskopf im Schnee fühlt. Inzwischen haben sich bei uns die letzten Bedenken zerstreut, ob Mio sein endgültiges Rudel gefunden hat. Gerade dieser Hund hat es doch verdient. Mio und Jasper – zwei Hunde, die wir nie vergessen werden. Klar, da gibt es noch einige mehr, aber diese beiden wären Hunde gewesen, die wir auch gerne behalten hätten.

Mio

Mio

Cilla

Cilla

Cilla! Wir haben sie zum ersten und letzten Mal am Flughafen in Düsseldorf gesehen, wo sie von einem liebevollen Paar abgeholt wurde. Jetzt bekamen wir ein paar Fotos und einen Bericht, wie gut sich Cilla eingewöhnt hat. Das hatten wir uns auch genau so vorgestellt.

Cilla

Cilla

Und jetzt unser Sorgenkind Ylva. Ja, sie macht Fortschritte, aber das ist ein Standardsatz, den ich seit Wochen benutze. Es stimmt, sie macht Fortschritte………………aber es dauert! Ylva ist der scheueste Hund, den wir je hatten. Wenn wir die Schiebetür öffnen, damit sie vom Garten hereinkommen kann, wissen wir nie, wie lange es dauert, bis sie den Mut gefasst hat, tatsächlich das Wohnzimmer zu betreten. Es kann dauern……………und das bei der Kälte.
Am Sonntag haben wir sie in ihrer Schlafbox angeleint und dann die Box in den Garten gebracht. Als sie dann aus der Box kam, führte sie erst einmal einen wilden Tanz auf, um die Leine loszuwerden.
Als sie sich dann etwas beruhigt hatte, versuchte ich mit ihr im Garten spazieren zu gehen. Na ja, ich zog sie hinter mir her, wobei sie tatsächlich ihre Beine auch bewegte. Ich kann mich an Welpen erinnern, die sich einfach auf ihren Hintern setzten und sich ziehen ließen. Nein, Ylva bewegte durchaus auch etwas ihre Beine, zog aber immer nach hinten. Nachher versuchte sie sogar mit den Vorderpfoten sich an der Leine festzuklammern. Positiv war aber, dass sie sich zwischendurch kraulen und streicheln ließ.
Was uns irritiert ist, dass sie noch zwei Milchzähne neben ihren richtigen Zähnen hat. Und diese beiden oberen Eckzähne sitzen bombenfest und wollen einfach nicht ausfallen. Wahrscheinlich müssen wir sie beim Tierarzt entfernen lassen. So einen Fall hatten wir erst einmal und zwar bei Peterchen, der heute Piet heißt und der wegen eines Nierenproblems operiert werden musste.

Yoko mit Frauchen

Und jetzt noch etwas in eigener Sache. Wir haben im letzten Jahr 31 Hunde vermittelt und nicht immer die Zeit gefunden, direkt Nachbesuche zu machen. Die hatten wir uns ab November vorgenommen. Da passierte die Sache mit meinem Bandscheibenvorfall, der vielleicht gar nicht so neu war, aber durch die Behandlung beim Chiropraktiker so problematisch wurde. Ein Stück der Bandscheibe war abgesplittert und hatte sich verschoben. Die Schmerzen waren immens und bewegen konnte ich mich kaum noch. Als es mir dann ab Mitte Dezember besser ging, kamen bei Claudia und mir grippale Infekte mit Fieber und Schüttelfrost. Jetzt sind wir auf dem Weg der Besserung. Es hat wohl so lange gedauert, weil wir uns immer wieder gegenseitig neu infiziert haben.
Das soll jetzt alles zur Entschuldigung dienen, warum wir noch nicht alle Nachbesuche durchgeführt haben.

 

Donnerstag, 26.Januar 2017 LETZTE NACHRICHTEN Keine Kommentare

Jack

Mittwoch, 18.Januar 2017

Weihnachten 2016 erhielt man beim ACT einen Anruf, dass ein Hund in Limenas von einem Auto angefahren wurde. Der Fahrer bzw. die Fahrerin hatte nicht angehalten und sich nicht um den Hund gekümmert. Keiner der Kontakte war in Limenas zu erreichen und so fuhr Tanja selbst zur Inselhauptstadt. Die Familie, die den Hund gefunden hatte, war so freundlich auf Tanja zu warten.

Die Tierärztin in Limenas, Konstantina Pistela, wurde informiert und sie war sehr schnell vor Ort und diagnostizierte eine gebrochene Pfote. Der Bruch war kompliziert und die Bruchstelle hoch am Bein, so dass die Tierärztin einen chirurgisch orthopädischen Eingriff verordnete.

Tanja nahm den neuen Hund mit nach Hause und in den Tagen nach Weihnachten versuchten der Tierarzt in Limenaria Nikos und sie einen orthopädischen Tierarzt zu finden, der den Eingriff vornehmen konnte. Leider war der Tierarzt in Kavala, Stathis Simeonidis, nicht vor Ort und die Universitätsklinik in Thessaloniki war über die Feiertage geschlossen. Es gab nichts zu tun, außer abzuwarten.

Schließlich bekam man einen Termin am 9. Januar in Thessaloniki, wo der Hund nach der Operation über Nacht bleiben musste. Es wurde also ein Zimmer gebucht, die Fahrt organisiert, aber dann kam der Schnee. Es schneite wie seit langem nicht mehr auf Thassos und dem Festland und es war unmöglich, die lange Reise mit Jack, den man mittlerweile so genannt hatte, anzutreten. Zudem war es bitterkalt. Der arme Jack musste nun doch noch länger warten.

Der Schneefall hörte endlich auf und man fing an neue Pläne zu schmieden und zur großen Freude erfuhr man, dass Stathis – der Tierarzt in Kavala – zurück war. Nun bekam Jack einen Termin am 16. Januar und Petra und Tanja mussten nicht so weit reisen und auch Jack hat nicht so viel Stress.

Der Tag der Operation war gekommen, aber als ob mit Jack weiter alles schief gehen sollte, fuhren die Fähren nicht von Prinos nach Kavala wegen zu starker Windböen. Aber zum Glück gab es noch die Fähren von Limenas aus und man konnte Jack zur Praxis von Stathis nach Kavala bringen.
Nach dem Röntgen wurde ersichtlich, dass der Bruch der Pfote an beiden Enden oberhalb des Knochens war, aber Stathis war zuversichtlich, dass der Bruch gut zu operieren ist und Jack sein Bein später sehr wahrscheinlich wieder normal benutzen kann.

Nach ein paar Stunden konnte Jack wieder abgeholt werden. Jetzt hat er einen schönen Verband in Orange an seiner Pfote. Er bekommt die nächsten Tage Antibiotika und Schmerzmittel, bis der Verband abgenommen werden kann, und man mit der Physiotherapie beginnen kann.

Alles in allem hat diese Aktion über 400 € gekostet. Aber damit dem kleinen Kerl zu helfen, das war es  auf jeden Fall wert. Vor allem, wenn Sie sehen, was für ein schöner und sanfter Hund Jack ist. Wenn er wieder gesund ist, wird Jack geimpft und kastriert dann ist er bereit zu einer neuen, liebevollen Familie zu kommen, die ihn für den Rest seines Lebens aufnimmt.

Wenn Sie denken, Jack ist „Ihr“ Hund, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf. Jack wird sich sehr freuen und wir natürlich auch.

Mittwoch, 18.Januar 2017 LETZTE NACHRICHTEN Keine Kommentare

Wie lange dauert es, bis eine Ratte verwest ist?

Donnerstag, 12.Januar 2017

Das Neue Jahr fing ja schon gut an. Husten, Schnupfen und dann sogar Fieber und Schüttelfrost bei mir. Claudia pflegte mich so gut sie konnte. Es ist doch schon positiv, wenn man eine Krankenschwester im Haus hat. Als es mir dann wieder etwas besser ging, litt Claudia an den selben Symptomen wie ich. Wer sie da bloß angesteckt hat? Nur ihre nächtlichen Hustenanfälle waren noch gravierender als meine. Glücklicherweise hatte sie Anfang Januar eine Woche Urlaub.  Leider erwischte mich dann aber der Ping-Pong Effekt und ich begann wieder zu frieren. Schüttelfrost! Die Nase wieder komplett zu und Husten, Husten.

Das schwarze Wesen in der Mitte ist Ylva. Ich glaube, einen so tiefschwarzen Hund hatten wir noch nie

Jetzt schniefen und husten wir uns im Moment beide durch  den Tag und die Nacht.
Jetzt fragen Sie sich, was hat das aber alles mit der Ratte zu tun?
Langsam!
Eines Morgens kommt Claudia die Treppe vom Schlafzimmer herunter und fragt erstaunt: „Was riecht das hier so komisch?“ Meine Nase ist noch heute zu und ich roch überhaupt nichts. „Wonach soll es denn riechen?“, erkundigte ich mich. Claudia meinte, nach Sauerkraut.

Jetzt sollte ich aber erwähnen, dass seit Jahren Ratten bei uns im Garten leben. Meist in der Nähe des Hühnerstalls und des Gänsestalls. Sie sehen niedlich aus, hellgrau und benehmen sich auch recht zurückhaltend. Unsere Hündin Yanna war immer für die Regulierung zuständig, aber jetzt mit fast 13 Jahren, ist sie nicht mehr so erfolgreich. Da die Rattenlöcher dem Haus bedrohlich nahe kamen, beschloss ich, etwas gegen die Population zu unternehmen. Die Hinzuziehung eines professionellen Ungezieferbekämpfers erwies sich als glatter Fehlschlag. Außer Spesen nichts gewesen.

Ylva mit Yanna

Ich besorgte drei Röhren, die mit Giftködern bestückt werden und legte sie da aus, wo keine anderen Tiere sie erreichen konnten. Vorher hatte ich mir noch versichern lassen, das die Ratten nach der Köderaufnahme schmerzlos sterben würden.
Unsere Überlegung ist jetzt die: „Hat es eine Ratte geschafft, sich zum Sterben irgendwie zwischen Klinker, Isolierung und Kalksandstein unseres Hauses zu graben?“ Ist das vielleicht der Geruch und wie lange müssen wir ihn ertragen?
Jetzt warte ich eigentlich darauf, dass Samira mit ihrem berühmt – berüchtigten Raumspray der Marke Hollister ankommt, um es hier im Wohnzimmer zu versprühen. Dieser penetrante Geruch war in den letzten Jahren in ihrem Zimmer vorherrschend. Halten Sie mich bitte nicht für pervers, aber im Moment ziehe ich da den Geruch einer verwesenden Ratte vor. 😉

Merlin, vormals Zed, liegt bei seinem neuen Frauchen wie eine Katze gerne im Fenster

Aber es gibt auch positive Nachrichten. Ylva wird zutraulicher – besonders wenn es um Futter geht. Sie steht jetzt schon zusammen mit unseren Dreien am Tisch, wenn unser Essen beendet ist und sie wissen, jetzt sind sie an der Reihe. Manchmal kommt sie auch schon vorsichtig und schnuppert am Bein, aber dann darf man sich nur langsam bewegen. Ab und zu liegt sie jetzt auch schon entspannt mitten im Wohnzimmer. Nein, anfassen lässt sie sich noch nicht und so warte ich noch ab, bis ich das nächste Mal versuchen werde, ihr eine Leine anzulegen.

Tiffy, vormals Yin, im bayrischen Schnee

Sie haben sicher von den Schneefällen in Nordgriechenland gehört oder es im TV gesehen. Muss ich da erwähnen, dass Thassos die nördlichste Insel in der Ägäis ist? Wasserrohre sind eingefroren oder geplatzt, Heizungen ausgefallen. Auch die Hundestation vom ACT war zwischenzeitlich nicht mit dem Auto erreichbar und man musste das Futter und das Trinkwasser hinschleppen. Aber alle Tiere sind gut versorgt! Keine Bange! Tanja und ihre Helfer/innen kümmern sich um die Tiere.

Spazierengehen mit Callie

Spaziergang mit Callie

Weißbierfreundin Tiffy

Tiffy mit Freundin

Fast nicht zu erkennen: Yoko als Punk

Donnerstag, 12.Januar 2017 LETZTE NACHRICHTEN Keine Kommentare

Neue Hunde auf Thassos und Neues bei uns

Freitag, 6.Januar 2017

Es werden einige von Euch vielleicht festgestellt haben, dass ich, Claudia, meinem Handy ein wenig Urlaub gönne. Meinen Facebook-Account habe ich schon Mitte September stillgelegt. Und zu Neujahr kam dann auch das Mobiltelefon hinzu. Es sollte sich doch auch ohne ständige Erreichbarkeit leben lassen. Vor den Zeiten der Mobiltelefone war das ohne weiteres möglich 🙂 Wie in guten, alten Zeiten bin ich aber ohne Probleme zu erreichen: Unter der Festnetznummer 02163-2734 und über Claudia@wuestenwolf.de. Mal ehrlich: Wer von Euch hat eigentlich in den letzten Jahren mal einen richtigen Brief geschrieben? 😉  Mit Papier und Stift, in einem Briefumschlag versendet, wo man vorher eine hübsche Briefmarke aufgeklebt hat? Es gab sogar mal eine „Briefmarkensprache“ 😀 ( http://www.liebeswelle.de/sprache/markensprache.htm) Stattdessen ist man an 24 Stunden von 7 Tagen in der Woche erreichbar. Man beschränkt sich auf Kurzmitteilungen oder Sprachnachrichten, obwohl vieles einfacher in einem Telefonat gesagt werden könnte. Einmal im Monat gibt es hier bei uns ein Highlight: Da kommt ein handgeschriebener, mehrseitiger Brief aus Tschechien. Darin berichtet uns František von seinem Alltag im Strafvollzug. Klaus und Franta sind seit 19 Jahren Brieffreunde. Zweimal haben wir ihn im Gefängnis in Tschechien besucht.

Ich werde jetzt mal den Stift, nein, natürlich die Tastatur, an Klaus weitergeben 🙂

Mio

Ylva, eine Schönheit, aber scheu

Lilly vorm. Pixie

Wer jetzt nach Mio fragt, dem können wir ganz erleichtert antworten: Mio hat es hervorragend getroffen. Nachdem der niederländische Schriftsteller Gerbrand Bakker mit der Unsicherheit und der daraus resultierenden vermeintlichen Aggression von Mio nicht klar kam, brachte er uns Mio zurück. Es war vereinbart, dass Gerbrand diese Möglichkeit bei Bedarf nutzen sollte, wenn das Zusammenleben mit Mio nicht klappt. Da ich wegen meines Bandscheibenvorfalls nicht mehr mit Hunden von Mios Größe spazieren gehen kann und darf, mussten wir nochmals ein Zuhause für ihn suchen. Wie schon berichtet, sah es von Anfang an bei der neuen Familie sehr gut für Mio aus. Sachverstand der Besitzer und eine Rottweilerhündin, die Mio den nötigen Halt gab, waren die Voraussetzungen dafür, dass er seine Ängste allmählich verliert.
Ylva! Der Nachzügler aus dem Y-Wurf lebt weiterhin bei uns und macht kleine Fortschritte. Am Dienstag legte sie sich mit den anderen Hunden mitten ins Wohnzimmer um zu schauen, ob etwas vom Tisch für sie abfallen würde. Einen zweiten Versuch mit einer Leine werden wir aber erst in ca. 14 Tagen wieder versuchen. Wenn Ylva im Haus ist, liegt sie gewöhnlich in ihrer Höhle oder sie sucht die Nähe und den Schutz unserer alten Hündin Yanna. Hunde sind für sie okay, Menschen sind ihr weiterhin nicht geheuer.

Callie mit Marina und Luisa

Lilly vorm. Pixie

Am 2. Januar kam Pixie, die jetzt Lilly heißt, zu uns zu Besuch und brachte einen großen Sack mit Hundefutter und Leckerchen für die Zweibeiner mit 🙂 Vielen, lieben Dank! Leicht enttäuscht mussten wir feststellen, dass sie sich an uns nicht mehr erinnerte, allerdings an unsere Hunde. Na ja, sie war ja auch nur eine ganz kurze Zeit bei uns. Ein oder zwei Nächte! So genau wissen wir es auch nicht mehr.
Liebe Grüße und nette Fotos, wie das von Callie, bekamen wir viele und sogar ein Weihnachtspäckchen (Danke, Valerie!)

Tiffy vorm. Yin im Schnee

Auf Thassos gibt es auch Neuigkeiten. Am Weihnachtstag kam um 10.30 Uhr ein Anruf aus Limenas auf Thassos. Ein Hund wurde angefahren und hat eine Pfote gebrochen. Da man niemanden in Limenas erreichen konnte, fuhr Tanja selber dorthin. Konstantina, die Tierärztin aus Limenas, war so freundlich zu kommen, um den Hund zu untersuchen. Es scheint sich dabei um einen komplizierten Bruch zu handeln, der an der Universitätstierklinik in Thessaloniki behandelt werden muss.
Eigentlich müsste der Hund jemandem gehören, denn er hatte ein Halsband um, aber bisher hat sich niemand gemldet.

Der verletzte Hund mit der gebrochenen Pfote

Unter „Zuhause gesucht“ stellen wir drei neue Hunde vor: Fritz, Gaia und Ice.

Fritz:

Fritz wurde im November zum ACT gebracht. Sein Herrchen war gestorben und von der Familie konnte sich niemand für die beiden Hunde Fritz und Gaia erwärmen. Ob es wirklich Geschwister sind, wissen wir nicht sicher. Fritz ist wahrscheinlich sieben Monate alt, etwa 30 cm groß und wiegt etwa 10 kg. Natürlich ist er in der

Fritz

Zwischenzeit gechipt und geimpft worden. Ebenfalls wurde er entwurmt und gegen Ungeziefer behandelt. Wenn wir einen Flugpaten finden, kann er zu uns kommen, um vermittelt zu werden. Das ist allerdings im Winter sehr schwierig, da in dieser Zeit kaum Touristen Thassos besuchen. Fritz wurde bereits am 28.12.2016 für eine Arbeitskollegin meiner Frau Claudia reserviert.

Gaia

Gaia:
Im November kam sie mit ihrem Bruder Fritz zum ACT. Ob Fritz tatsächlich der Bruder von Gaia ist, das ist nicht gesichert. Warum kam Gaia zum ACT? Ganz einfach! Der Besitzer der kleinen Hündin starb und keiner aus der Familie wollte Gaia behalten. Der Welpe ist 33 cm groß und maximal sieben Monate alt. Inzwischen ist Gaia natürlich gechipt, geimpft und gegen alle Parasiten behandelt. Sie könnte also jetzt schon adoptiert werden………..wenn ein Flugpate da ist.

Ice:

Ice

Dieser niedliche, kleine Welpe wurde Anfang Dezember an der Straße von Pefkari auf Thassos gefunden. Man versuchte einen Besitzer oder auch das Muttertier zu finden, aber niemand kannte den Kleinen. Ice muss Anfang September geboren worden sein. Seine Erstimpfung hat er erhalten und bald könnte er auch vermittelt werden. Der kleine Kerl ist freundlich zu jedermann, jederhund und jederkatz 🙂 Dass er kein Riese wird, ist ja wohl jetzt schon festzustellen.

 

Freitag, 6.Januar 2017 LETZTE NACHRICHTEN Keine Kommentare

Der Großstadthund – an die Leine – oder?

Dienstag, 3.Januar 2017

Das Mensch-Haustier-Verhältnis wandelt sich – zum Glück. Ich bin  ja nicht mehr der Jüngste und mein Gedächtnis kann mich täuschen. Aber ich habe das Gefühl, dass Hunde vor 15-20 Jahren in der Mehrheit anders gehalten wurden. Hunde waren oft Accessoires im Leben ihrer Menschen und das meine ich gar nicht mal negativ. Sie waren „eben da“, sie waren Familienmitglieder, sie wurden geliebt, aber sie liefen eben einfach so mit. Vielleicht hat sich nur meine eigene Wahrnehmung oder mein Umfeld geändert und natürlich gibt es auch heute noch viele Familien, in denen es so abläuft, aber die neue Generation Hundehalter ist anders. Hunde haben mittlerweile ähnlich volle Wochenpläne wie manche Kinder. Sie gehen dienstags zum Agility und freitags ist Obedience. Am Sonntag ist der neue Fährtensuchkurs, den man schon immer mal ausprobieren wollte. Hunde werden tierärztlich im weit vierstelligen Bereich behandelt und bekommen Physiotherapiestunden. Vor 20 Jahren hätte man uns dafür ausgelacht. Hunde haben Playdates, also Verabredungen zum Spielen, sie werden besser ernährt, oft mehr als denkende Wesen wahrgenommen und wenn es so weitergeht, dürfen sie bald wählen – vielleicht nicht die schlechteste Idee, wenn man sich die politische Landschaft mal anschaut. Hunde sind beste Freunde und beste Freunde legt man schließlich nicht an die Leine, oder? Doch! Ich schon.

Früh übt sich

Ein Cowboy braucht keine Leine

Ich hoffe darauf, dass sehr viele von Euch jetzt empört schreien: „Äh, natürlich kommen Hunde an die Leine!“. Dann dürft Ihr hier aufhören zu lesen und weiter als normal denkende Menschen leben. Offensichtlich seid Ihr dann keine der zahlreichen Menschen, die mich schlussendlich doch dazu bewegt haben, einen Artikel mit einem so offensichtlichen Inhalt zu schreiben: Die Anti-Leinen-Helden.

Die Anti-Leinen-Helden sind nach meiner Beobachtung bevorzugt junge Männer mit eindrucksvoll großen Hunden. Hund und Herrchen schlurfen meist im exakt gleichen Wild-West-Gang nebeneinander durch die Gegend. Der Vierbeiner trägt eventuell noch ein Halsband, der Zweibeiner eventuell noch lässig ein Leinchen über der Schulter.

In freier Wildbahn und hundefreundlicher Umgebung sind die Anti-Leinen-Helden-Hunde meistens „Der-tut-nix“-Hunde. Da wird einem dann freundlich entgegen gegrunzt, dass Spike nur spielen will, während Spike, der in etwa so gut sozialisiert ist, wie ein Eintagsfliegenwaisenkind, das allein aufgewachsen ist, fröhlich unsere Hündinnen bespringt. Aber der will ja nur spielen. Puh, Glück gehabt. Aber das ist ein anderes Thema. Kritisch wird es aber mit den leinenverweigernden Großhundecowboys in der Stadt.

Wenn die überschäumende Coolness des Halters einen Hund in Gefahr bringt, hört der Spaß auf. Liebe Anti-Leinen-Helden, es ist mir egal, wie gut ihr meint, Euren Hund erzogen zu haben. Es ist mir egal, dass der ja „immer bei euch bleibt“ und euch total als Alphawolf akzeptiert. Es ist mir egal, dass da „noch nie was passiert ist“ und dass der Spike Euch „nie von der Seite weicht“. Wenn Du in einer Umgebung, die Autos, Straßenlärm, Fahrradfahrer, Inlineskater beinhaltet, Deinen Hund nicht an die Leine nimmst, bist du ein Vollidiot. Ganz einfach.

Das Tröpfchen, das den Wassernapf zum Überlaufen brachte, war eine Beobachtung, die ich tatsächlich genau so an einer großen Kreuzung mitten in Krefeld gemacht habe. Ein junges Paar. Er lässig am Auto lehnend. Sie ein bisschen ängstlich an einer leeren Leine fummelnd. 15 Meter weiter an der Fassade eines Supermarkts ihr Hund. Vielleicht zehn Wochen alt. Mit Halsband, aber ohne Leine. Natürlich ohne Leine! Die passende Leine trägt ja Frauchen, deren ängstlicher Blick mir zeigt, dass sie zumindest noch ein bisschen Resthirn mit sich spazieren trägt. Nach kurzem Analysieren der Situation verstehe ich halbwegs, was die beiden da machen: Sie üben „Bleib“. Mit einem jungen Hund. Auf einem Fußweg neben einer viel befahrenen Straße mitten im Berufsverkehr. Er wedelt total beruhigend mit den Armen Richtung Hund und wiederholt im Stakkato „BLEIB, ODIN! BLEIB!“. Der Hund guckt überall hin, aber nicht zu ihm. Ich wiederhole es sicherheitshalber noch mal: Neben einer vielbefahrenen Straße. Sagt mal, seid Ihr einmal zu oft vom Wickeltisch gefallen?

Ich weiß nicht, was Menschen dazu bewegt, ihren Hund in Situationen abzuleinen, die nicht 100% sicher sind. Noch weniger weiß ich, was sie dazu bewegt, ihren Hund abzuleinen, wenn es genau 0% sicher ist. Ist es das Prestigeobjekt „Gut erzogener Hund, der bei mir bleibt“? Oder eine sehr falsche Einschätzung der Gefahrenlage? Ist es „cool“, wenn man seinen Hund ohne Leine „führen“ kann oder machen die das, damit sie die Hände fürs Smartphone frei haben? Ich verstehe es nicht und werde es wohl auch nicht verstehen. Hunde jagen, Hunde erschrecken sich, Hunde sind Hunde. Ja, auch der Spike, der Dich total als Alphawolf akzeptiert und darum immer neben Dir bleibt.

Vielleicht ist es aber auch weder Dummheit, noch Übermut, sondern einfach der Gedanke daran, dass der Hund sich doch sicher an der Leine nicht frei entfalten kann. Das wäre ja zumindest ein nobler Ansatz. Allerdings entziehe ich meinen Hunden lieber ein paar mal am Tag die Möglichkeit, sich frei zu entfalten – sonst besteht eben auch die Gefahr, dass sie sich mal frei unter einem Autoreifen entfalten. Außerdem: Eine Leine, die an einem gut sitzenden Halsband oder Geschirr befestigt ist, und die dem Hund gut antrainiert wurde, ist keine Einschränkung. Ich habe keine Leine zwischen mir und meinen Hunden, um sie mit höchster Spannung in die Richtung zu ziehen, in der ich sie haben will, und auch nicht, weil ich ihnen Freiheit rauben will. Ich habe eine Leine an meinen Hunden, damit ich sie in Sicherheit weiß, in einer Welt, die einfach nicht für hündische Impulse gemacht ist. Ich bin noch lange nicht mit allen Dreien so weit, dass die Leine ständig nur als kaum spürbares Bändchen zwischen uns baumelt und wir uns blind verstehen. Aber wir arbeiten daran. Wenn Dein Hund die Leine als unangenehm empfindet, sich sogar gegen das Anlegen wehrt und an der Leine nicht gut zu führen ist, ist er vielleicht einfach noch nicht so supergut erzogen.

Gut, jetzt sollte ich mit meinen unerzogenen Monstern die Klappe vielleicht nicht zu sehr aufreißen, aber eine einfache Grundregel erlaube ich mir aufzustellen: Wenn Dein Hund da, wo Ihr grad seid, nicht gefahrlos und spontan mal 10 Meter in jede Richtung neben Dir schnüffeln gehen kann, leinst Du ihn verdammt noch mal an. Die Leine als Einschränkung des Hundes ist tot, es lebe die Leine, die verhindert, dass Dein bester Freund bald den Asphalt verschönert.

Dienstag, 3.Januar 2017 LETZTE NACHRICHTEN Keine Kommentare