Charlie, Cilla, Cora, Clyde, Zed und Ylva!

Samstag, 3.Dezember 2016

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Von links: Tanja, Diny und Joop am Strand von Potos

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Unser Tierarzt Nikos

Charlie, Cilla, Cora, Clyde, Zed und Ylva, das sind die sechs Hunde, die Ende der Woche in Düsseldorf ankommen werden. 6 Hunde! Fünf Welpen und ein Junghund. Zed ist der Junghund, den man während des großen Feuers auf Thassos an einem Balkon aufgehängt hatte. Er wurde gerettet und dann lief das ganze Procedere beim ACT ab: Gesundheitscheck durch Tierarzt Nicos, Entwurmung, Behandlung gegen Ungeziefer, Grundimmunisierung, Nachimpfung, Tollwutimpfung, Chippen, Untersuchung auf Mittelmeerkrankheiten und Kastration.
Bei den fünf Welpen läuft es genau so, nur kann es da keine Untersuchung auf Mittelmeerkrankheiten geben und noch keine Kastration.

C-Wurf

Der C-Wurf

Sechs kleine Hunde, für die wir eine Zuhause finden mussten. Wir haben noch nie sechs Hunde gleichzeitig am Flughafen abgeholt. Noch nie? Oder doch! Am 14.Oktober 2008 kamen sechs Welpen in Düsseldorf an. Meine Frau Gabi war gerade vor zwei Monate gestorben und ich wollte von nichts mehr etwas hören und sehen.  Da meinte meine Tochter Samira plötzlich, auf Thassos gäbe es zur Zeit sechs Welpen, die auch nach Deutschland reisen könnten. Mama würde es bestimmt gerne sehen, wenn wir da weiterhelfen würden. Als ich zögerte, versprach sie mir in den anstehenden Herbstferien nicht weg zu gehen, sondern mir bei den sechs Kleinen zu helfen. Natürlich musste ich da zusagen, wenn das Kind daran glaubt, dass Mama uns vielleicht von oben zusehen würde. Es kamen dann tatsächlich sechs Welpen, darunter wurden vier als Bonsaiwelpen angekündigt, weil sie so winzig wären. Auf der Homepage sind die sechs Welpen unter Nr. 57 bis 62 zu finden.
Die vier Bonsaiwelpen werden mir immer in Erinnerung bleiben. Ja, sie waren klein und zierlich. Das waren sie auch noch, als wir sie mit acht Wochen an ihre Neubesitzer vermittelten, von denen wir in den nächsten Wochen ständig hörten, dass die Kleinen zwar zierlich blieben, aber die Beine immer länger würden. Es wurden tatsächliche hochbeinige, mittelgroße, aber eben zierliche Hunde.
Der fünfte Welpe hieß Sonja, war eine Schönheit, und eine ältere Dame interessierte sich für ihn und kam uns am Abend besuchen. Als ich die Haustüre öffnete, rief ich „Samira, Besuch für uns!“

Der Welpe Sonja, der dann plötzlich Samira hieß

Der Welpe Sonja, der dann plötzlich Samira hieß

„Ach“, meinet die ältere Dame, “ das ist aber ein schöner Name für einen Hund.“ Ich klärte das Missverständnis erst eine halbe Stunde später auf, aber da hieß die Hündin schon Samira. 🙂

Auch an den sechsten Welpen kann ich mich noch gut erinnern. Babee! In meinen Augen eine kleine, armselige Kreatur mit riesengroßen Verlassensängsten. Warum wusste ich nicht. Damals war es noch nicht gang und gäbe wie bei Tanja, dass man Hintergrundinformationen über die Hunde bekam. Aber dann meldete sich doch eine junge Frau aus Rheydt, die ein dreijähriges Kind besaß. Ich weiß noch, dass sie mit dem Bus bei uns ankam und ich erst nach längerem Gespräch bereit war, ihr den Welpen zu geben. Nach Hause habe ich sie samt Kind und Hund mit meinem Auto gefahren. So konnte ich mir schon mal ein Bild über die häusliche Umgebung machen. Natürlich hielt ich mit ihr noch längere Zeit Kontakt, aber es gab glücklicherweise keine Probleme mit Debbie, wie sie dann hieß. Und welch ein Unterschied zur kommenden Woche. Da sind fünf Hunde bereits im Vorfeld vermittelt.

Debbie vorm. Babee, ein Hündchen mit großen Verlassensängsten

Debbie vorm. Babee, ein Hündchen mit großen Verlassensängsten

Auch für den sechsten Hund, Ylva, haben wir bereits eine Interessentin. Aber Ylva möchten wir uns erst einmal genauer ansehen. Sie gehört als Nachzüglerin, sie wurde ja erst 14 Tage später gefunden,  zu dem Y-Wurf, von dem alle BesitzerInnen so begeistert sind. Mir wurde von Tanja geschrieben, dass Ylva noch etwas scheu wäre. Wenn ich da an Yin und Yang denke, wie scheu sie auch waren und heute? Nur verschmust und anhänglich! So sehen wir das auch bei Ylva. Deshalb denken wir nicht, dass sie als Zweithund vermittelt werden sollte. Sie braucht die uneingeschränkte Fürsorge und Liebe ihrer neuen Familie.
Was mir einiges Kopfzerbrechen gemacht hatte war, dass alle ihren neuen Hund direkt am Flughafen abholen wollen. Eigentlich möchten wir vorher doch die Familien kennenlernen, die einen Hund adoptieren. In diesen Fällen führte ich daher einige sehr lange Telefongespräche, bis ich überzeugt war, dass sich da die passenden Leute gemeldet hatten.
Charlie geht sowieso an jemanden, der viel dem ACT auf Thassos hilft und schon oft als Flugpate fungiert hat. Zed geht zu einer Dame, deren kleiner Hund erst vor wenigen Monaten starb. Sie hatte Kessy als erwachsenen Hund im November 2007 von uns bekommen. Es war die dritte Vermittlung für diesen überaus lieben Hund. Die erste Vermittlung scheiterte an einer Scheidung, die zweite an Katzen, was bei mir nur Kopfschütteln auslöste. Später stellte sich heraus, dass die kleine Rauhhaardackelmix – Hündin Leishmaniose hatte. Ihre Besitzerin kümmerte sich rührend  um den anhänglichen, kleinen Schreihals. Schreihals deshalb, weil diese kleine Hündin regelrecht schrie vor Begeisterung, wenn sie sich über etwas freute, z.B. bei einem Wiedersehen. Ganz ernsthaft, wir informierten unsere Nachbarn über die kleine Hündin, damit sie nicht dachten, wir würden den Hund quälen. Kessy, vormals Heidi, wurde trotz Leishmaniose bei bester Pflege 12 Jahre alt.

Kessy vorm. Heidi

Kessy vorm. Heidi

Es dauerte etwas, bis sich diese Dame, unsere Freundin Inge :-), entschließen konnte, einem neuen Hund ein Zuhause zu schenken. Die Wahl fiel dann auf Zed. War es überhaupt eine Wahl oder war es Intuition?
Clyde sollte zuerst an eine Dame im Bergischen vermittelt werden, aber auf ihre Papiere warteten wir vergebens. Dadurch erhielt ein zweiter Interessent seine Chance. Jetzt wird Clyde an jemanden vermittelt, der nur 100 Meter von Charlie lebt. Das wird die beiden Welpen bestimmt sehr freuen.
Bleiben noch Cilla und Cora, die auch in Düsseldorf abgeholt werden.
Wissen Sie, das Schöne ist, dass wir keine einzige Anzeige in Tierforen schalten mussten. Es lief, wie in letzter Zeit meistens, alles über Mundpropaganda im Freundes- und Bekanntenkreis unserer Hundebesitzer und das macht uns zugegebenermaßen auch etwas stolz und gibt uns ein sichereres Gefühl, gute Familien für die Kleinen gefunden zu haben.

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2 Comments to Charlie, Cilla, Cora, Clyde, Zed und Ylva!

  • Tanja (ACT) sagt:

    Und stolz könnt ihr sicher sein!
    So viele Hunde danken euch ihr schönes Leben in einer liebe Familie 🙂

  • wuestenwolf sagt:

    Danke, Tanja! Aber manchmal bleiben eben Zweifel, waren das jetzt die richtigen Leute für den kleinen Hund? Früher haben wir die Hunde nur abgegeben, wenn immer jemand Zuhause war. Das ist in der heutigen Gesellschaft gar nicht mehr möglich. In den meisten Familien müssen heutzutage beide Erwachsenen arbeiten. Immer mehr hören wir, dass die Interessenten uns sagen, dass sie den Hund mit zur Arbeit nehmen dürfen. Aber das geht nun einmal nicht an allen Berufen. Wenn es dann keine Mutter, also Oma, gibt, die auf den Hund aufpassen kann, wird es problematisch.

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