Willkommen! Die Sahara und die Thassoshunde
Ich wurde oft gefragt, weshalb diese Seite denn WUESTENWOLF heißt. Die Erklärung hierzu: Mit 28 Jahren habe ich meinen ersten Urlaub gemacht. Vorher war ich als Fotograf mit eigenem Fotogeschäft schon sieben Jahre selbständig. Da blieb keine Zeit für Urlaub.
1970 ging die erste Reise nach Finnland mit Zelt und Citroen 2 CV. 1971 mit dem selben 2 CV durch Norwegen bis zum Nordkapp. 1972 bekam ich die für einen BRD-Bürger äußerst seltene Genehmigung mit meinem Peugeot 404 Cabriolet und einem Zelt durch die Sowjet-Union zu fahren. 1973 war dann wieder Norwegen angesagt. Beim Besteigen des höchsten Berges von Norwegen, dem Galdhopiggen, gerieten meine damalige Freundin und ich im Gletscherfeld in einen Schneesturm. Wir verirrten uns und erreichten erst abends entkräftet die Juvasshytta. Da kam von meiner Begleiterin der Wunsch doch einmal dahin zu fahren, wo es RICHTIG warm wäre. Drei Tage später begann die Planung für eine Sahara- und Afrikadurchquerung, die dann am 31. Oktober 1974 per Landrover startete und bis Ende Januar 1975 dauerte. 24.000 km Afrika! Nach dieser Fahrt glaubte ich, dass dies der Höhepunkt meines Lebens gewesen wäre und ich so etwas nie wieder erleben würde. Vielleicht war es auch der Höhepunkt: Sahara, der Sahel inkl. der damals herrschenden Hungersnot, Urwald, wilde Tiere, fremde Kulturen. Aber besonders der Wüstenbazillus hatte mich infiziert. Im Sommer 1975 einmal einen Abstecher nach Griechenland, zuerst nach Mykonos, dann nach Thassos und kurz darauf nach Finnland, alles per VW-Bus. 1976 dann wieder eine Nordafrika-Rundfahrt mit einem Renault R4 !!! Aber schon Ende 1976 wurde wieder ein Landrover angeschafft und für die lange Reise 1977 ausgerüstet. Durchquerung der Sahara, des Sahels und Teilen Schwarzafrikas auf diversen Routen. Zwanzig Jahre lang habe ich auf diesen Reisen hauptsächlich Wüstenfüchse (Feneks, Fenneks) beobachtet. Von Zoologen wurde mir bestätigt, dass ich der Erste wäre, dem es damals gelungen ist, Feneks in Gefangenschaft nachzuzüchten, so dass sie auch überlebten, wobei ich den Begriff „züchten“ gar nicht mag. Ich habe nicht „gezüchtet“, sondern die Tiere haben Nachwuchs bekommen, weil sie sich bei mir wohl fühlten.
Bis 1985 ging es dann jedes Jahr hinunter in die Sahara. 1985 bis 1986 gab es eine Zwangpause, weil wir dieses alte Haus in Schwalmtal neu aufbauen mussten. Das war nicht ganz leicht, weil es im Landschaftsschutzgebiet lag und man es nicht abreißen durfte. 1987 zwischendurch wieder eine Fahrt zum Nordkapp und erschrocken, was da inzwischen für ein Rummel herrschte. 1988 rebellierte meine damalige Frau und meinte, sie wolle sich nicht zum Sklaven des Hauses machen. Sie wolle wieder in die Sahara fahren. Ich hatte in der Zwischenzeit allein einige Rucksacktouren nach Asien unternommen, aber das war es einfach nicht. Zu viele Menschen, zu viel Lärm. 1994 machte ich dann noch einmal eine Rundreise durch die Ex-Sowjet-Union, um zu sehen, was sich da verändert hattte. Aus Furcht vor Diebstählen benutzte ich für die Fahrt unseren R4 Kastenwagen, den meine Frau mit Saharamotiven künstlerisch gestaltet hatte.
Die nächsten 12 Jahre waren wieder geprägt von ausgedehnten Saharatouren, die immer anspruchsvoller wurden. Die politische Lage in weiten Teilen Afrikas stoppte endgültig unseren Tatendrang.
Was hat das Ganze nun mit der Homepage und dem Namen WUESTENWOLF zu tun, werden Sie fragen? Die Antwort lautet: Eigentlich sollte die Homepage etwas mit meinen Wüstenfüchsen zu tun haben, aber jede Domain mit diesem Namen war schon vergeben und ich musste notgedrungen auf den WUESTENWOLF ausweichen, um noch etwas dieser großartigen Erinnerungen so zu konservieren. Das ist alles.
2004 nahmen wir von der griechischen Insel Thassos den kleinen Welpen Yanna mit (die im August 2021 mit fast 17 1/2 Jahren starb). Erschrocken über die Verhältnisse in der dortigen Hundeauffangstation überwiesen wir jeden Monat Geld. Da es aber immer mehr Hunde wurden, begannen wir im Jahr 2006 mit der Vermittlung der Vierbeiner, die bis dahin von einer „Tierschutzorganisation“ betreut wurden. Bis zum Tode meiner Frau Gabi im August 2008 versorgten wir diese Hunde mit einem erheblichen finanziellen Aufwand, weil viele dieser oft kranken, Welpen/Junghunde medizinische Betreuung brauchten, bis sie vermittelt werden konnten. Nach dem Tode meiner Frau war mir das als Frührentner finanziell nicht mehr möglich. Die medizinischen Kosten mussten ab da von der Organisation auf Thassos übernommen werden. Dann gab es leider aber im Sommer 2011 Differenzen über die Tierarztkosten, was dazu führte, dass ich keine Hunde mehr für diesen „Verein“ vermittelte.
Im August 2011 lernte ich über die Vermittlung des kleinen Welpen Julie (der letzte über den alten „Verein“ vermittelte Welpe) meine spätere Frau Claudia kennen. Aus einem anfänglichen nur telefonischen Kontakt wurde im April 2012 mehr ☺
Fast zeitgleich wurde ich darauf angesprochen, dass es auf Thassos eine neue Tierschutzorganisation gäbe, nämlich Animal Care Thassos, ACT e.V., die absolut seriös arbeiten würde. Ich nahm mit dieser Organisation Kontakt auf und für Claudia und mich begann eine ganz neue Ära in der Hilfe für die Thassoshunde.
Ende 2015 musste das Haus großflächig renoviert werden. Alle Kupferrohrleitungen waren im Haus zu erneuern, fünf Wasserrohrbrüche innerhalb von sechs Wochen hatten uns den Rest gegeben. Der letzte Rohrbruch war am 05. Dezember 2015. Gut 20 Stunden Stunden vor unserem geplanten Abflug in einen Urlaub nach Ägypten. Wir haben uns später oft gefragt, wie oft man uns wohl am Flughafen ausgerufen hat ☺
Das Holz im Haus. die Fliesen im Bad, alles musste bei der großflächigen Renovierungen abgebaut und erneuert werden, zweimal fiel die Heizung gerade in den kältesten Tagen aus und dann versiegte auch noch unser Trinkwasserbrunnen. Mehrere Tage waren wir ganz ohne Wasser. Der erste Brunnenbauer aus Viersen war so unfähig, dass die Leitungen in Sekundenschnelle mit Mehlsand verstopft waren, als er den neuen Brunnen anschloss. Wir mussten einen zweiten Brunnenbauer aus den Niederlanden hinzuziehen, der zu unserer Freude korrekt, schnell und preiswert arbeitete und das zwei Tage vor Heiligabend. Ohne die Eigenleistungen meiner Frau Claudia bei den Arbeiten zur Installation des neuen Wasserleitungsnetzes im Haus hätten die Handwerkerrechnungen bei etwa 30.000 Euro gelegen.
2019 kam der Vermittlungshund Bobby zu uns zurück. 10 Jahre zuvor war er von mir in eine Familie vermittelt worden. Bei seiner Rückkehr zu uns war er unterernährt, hatte Angst, wenn sich ihm Hände näherten (insbesondere im Bereich des Kopfes), extrem futterneidisch, was unsere Hündinnen leider oft zu spüren bekamen. Vermutlich hat er oft hungern müssen, war geschlagen worden und hatte, wohl als Folge dessen, 3-4 Krampfanfälle pro Woche. Im Laufe der Zeit konnten wir diese epileptischen Anfälle mithilfe von CBD-Öl immer mehr reduzieren, bis er nach wenigen Monaten nur noch 1-2 mal alle 10-12 Wochen krampfte. Die Angst und Sorge um Bobby raubte uns den letzten Nerv, den wir noch hatten, und wir entschieden uns nach so vielen Jahren, die aktive Vermittlung einzustellen. Etwas, was uns neben sehr viel Freude, auch eine Menge Aufregung gebracht hatte. Diese Entscheidung zu treffen ist uns alles andere als leicht gefallen.
Geblieben sind uns nach so vielen Jahren mit vielen Hunden nur noch zwei: Ylva, eine lackschwarze, ehemalige Vermittlungshündin aus dem Jahr 2016. Ihre bis heute bestehende tiefe Angst vor allem Fremden, hat 2016 zu einem „Fosterfail“ geführt ☺, d.h. sie blieb bei uns und wurde, nach Julies Tod, zur besten Freundin von Pekki. Pekki die kurz nach Yannas Tod als kleines, schüchternes Bündel Hund bei uns eingezogen ist. Wie auch unsere anderen Hunde kommt sie von Thassos und war von uns nicht zur Vermittlung vorgesehen ☺ Nein, Pekki wurde uns von Tanja empfohlen. Die winzige Hündin würde uns sicher an die Wüstenfüchse erinnern. Genau das tat sie auch !
Julie ging am 07. März 2023 nach einem Nierenversagen über die Regenbogenbrücke und Bobby folgte ihr am 31. August 2023. Seine Gesundheit ließ in den Wochen vor seinem Tod rapide nach, bis er zum Schluss, trotz aller Bemühungen jedes Futter verweigerte.
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