LETZTE NACHRICHTEN
Wasser!
Dienstag, 16.März 2021
Das Haus, in dem wir hier leben, wurde 1954 an das allgemeine Stromnetz angeschlossen. Nein, Sie haben sich nicht verlesen! 1954! Ich wurde 1943 geboren und jetzt stelle ich mir vor, wie ich die ersten elf Jahre meines Lebens mit Petroleumlampen gelebt hätte.
Ehrlich gesagt, ich kann mir das nicht vorstellen. Wie konnte man da leben? Ein Radio (mit Batterien) wäre da schon Luxus gewesen. Je länger ich darüber nachdenke, desto entbehrungsreicher erscheint mir dieses Leben früher. Und dabei bin ich in der Nachkriegszeit groß geworden, wo man auch nicht gerade verwöhnt war.
Ja und jetzt, 2021, sollten wir auch endlich an das Wassernetz der Gemeinde Schwalmtal angeschlossen werden. Bisher bezogen wir unser Wasser aus unserem eigenen Brunnen. Als ich vor 36 Jahren hierhin zog, war es noch ein alter Brunnen mit Betonringen, der etwa neun Meter tief war.
Ende 2014 war dieser Brunnen plötzlich trocken. Ich spotte noch heute darüber, dass es daran lag, dass wir unseren beiden Autos gewaschen und der Besuch zu viel geduscht hatte. Natürlich lag es nicht daran. Aber das Problem war plötzlich da.
Lassen Sie mich nur ganz kurz sagen, dass ein Brunnenbauer aus Viersen die anschließende neue Bohrung total versemmelt und in Schluffsand reingebohrt hatte, sodass unsere wichtigsten wasserführenden Geräte versandeten. Es war nur drei Tage vor Heiligabend und wir waren ziemlich verzweifelt. Jemand gab uns den Rat, einen holländischen Brunnenbauer anzurufen.
Es war unglaublich. Dieser dirigierte noch am gleichen Tag sein Team zu uns und am späten Nachmittag hatten wir wieder Wasser. Dazu musste er bis in eine Tiefe von 23 Meter bohren.
Bis dahin hatte ich ja immer noch geglaubt, ein Brunnen sähe so aus wie unser alter Brunnen………..festgemauert in der Erde.
Jetzt hatte ich gelernt, dass man kein besonders dickes Rohr tief in die Erde treibt, bis man auf die wasserführende Schicht trifft. Einzelheiten lasse ich mal weg.
Und dann kam Ende 2020 tatsächlich der Bescheid der Gemeinde, dass man uns an das Wassernetz anschließen würde.
Allerdings unter der sehr merkwürdigen Bedingung, dass die Wasserleitung von der Gemeinde nur bis zu einem Übergabepunkt an einer Waldwegekreuzung gelegt würde. Dort würde eine Kammer in die Erde eingelassen, in dem die Wasseruhren liegen sollten. Von da müssten wir die Kosten für die Weiterleitung zu den einzelnen Häusern selber tragen.
Wir kannten ja, dass man die Kosten von der Straße bis zum Haus auf dem eigenen Grundstück tragen muss, dass wir aber auch noch die Kosten auf einem Teil des öffentlichen Weges, der der Gemeinde gehört, bezahlen sollen, fanden wir äußerst merkwürdig. Auch wären für uns selber die Wasseruhren nicht ablesbar.
Nach einem Gespräch mit der ausführenden Firma erfuhren wir, dass solch eine Regelung auch der Firma unbekannt war. Man war auch dort der Meinung, dass es doch gesetzlich vorgeschrieben wäre, dass die Stadt/die Gemeinde die Kosten bis zur Grundstücksgrenze tragen müsste. Außerdem sollten wir noch für die Instandhaltung (genug Wasserdurchlauf, damit die Leitung nicht verkeimt etc. Wie soll man das gewährleisten, wenn wir nicht einmal Zugang zu den Wasseruhren im Übergabeschacht haben??) unseres Teiles der Wasserleitung zuständig sein.
Nach langem Überlegen verzichteten wir auf den Anschluss. Wir haben unser Brunnenwasser untersuchen lassen. Der Befund liegt leider noch nicht vor. Die Nitratwerte schwanken bei uns zwischen 50 und 132 mg. Das Gesundheitsamt teilte uns mit, dass für Babys ein Nitratwert über 135 schädlich sein könnte. Nun ja, Babys sind hier nun mal echt nicht mehr vorgesehen.
Yanna wurde vor ein paar Tagen 17 Jahre alt
Samstag, 27.Februar 2021
Im Juni 2004 brachten wir Yanna von Thassos mit. Der Welpe war Ende Februar geboren worden.
Auch in späteren Jahren gehörte es zu ihren Spezialitäten abrupt zu bremsen, wenn sie eigentlich ruhig neben dem Fahrrad herlaufen sollte.
Aber sie löste noch etwas ganz Anderes aus.
Zwei Jahre lang schickten wir jeden Monat Geld nach Thassos, stellten aber fest, dass sich in dieser Zeit die Menge der Hunde in der Auffangstation fast verdoppelt hatte. Als wir meinten, dass sich da etwas ändern müsste, gerieten wir ins Grübeln und beschlossen letztendlich beim nächsten Besuch drei Welpen mitzunehmen, um sie in Deutschland zu vermitteln. Natürlich wurden diese Welpen gechipt und geimpft. Das war der Anfang zur Vermittlung der Thassoshunde.
Aber zurück zu Yanna. Irgendwo habe ich noch ein Foto von Suzanne, wie sie Yanna den Berg von der Hundeauffangstation heruntertrug. Das war am letzten Tag des Urlaubes. Yanna hatte sich allerdings geweigert, ihre eigenen Pfoten zu benutzen.
Am Flughafen gab es noch Theater mit Eurowings, da Yanna mit Box ein Kilo Übergewicht hatte. Erlaubt waren nur acht Kilo. Erst durch einen Anruf bei der Eurowingszentrale in Berlin wurde die Erlaubnis erteilt, die Hündin zu befördern.
Und jetzt ist sie am 23. Februar tatsächlich 17 Jahre alt geworden. Dabei war im Januar 2018 schon der Tierarzt für den nächsten Tag bestellt, um sie einzuschläfern.
Ja so schlecht ging es ihr damals.
Doch Claudia machte am Vorabend des geplanten Tierarztbesuches noch einen letzten Versuch mit einem Medikamentenmix, der im wahrsten Sinne des Wortes, Tote aufwecken konnte. Yanna überlebte.
Jetzt, drei Jahre später, sah es eine Woche vor ihrem Geburtstag wieder schlecht aus. Ich fand sie, auf der Seite liegend, bewegungslos im Garten. Bewegungslos, aber nicht bewusstlos. Ich legte sie auf ein dickes Fell in unseren Eingangsbereich und sie erholte sich tatsächlich wieder.
Zu ihrem Geburtstag bekam sie außer einer dicken Wurst noch verschiedene Leckereien. HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH, YANNA!
Meine ersten Hunde
Samstag, 13.Februar 2021
Meinen ersten Hund bekam ich mit 13 Jahren. Ich hatte mein dürftiges Taschengeld monatelang gespart, aber glücklicherweise erhöhte meine Mutter das Gesparte noch mit einem Zuschuss von ihrem schmalen Haushaltsgeld.
Mit 90 DM fuhr ich also Mitte Oktober 1956 stolz zum Krefelder Tierheim, damals noch auf der Inratherstraße beheimatet. In meiner Erinnerung waren damals so 10 – 12 Hunde dort in ihren Käfigen untergebracht. Gefallen hat mir keiner. Warum das so war, kann ich heute nicht mehr sagen.
Als ich schon wieder enttäuscht gehen wollte, meinte der Chef des Tierheimes, da hinten um die Ecke herum sitzt noch ein Hund. Den kannst Du für’s Futtergeld haben. Ich ging hin und wusste sofort, das ist mein Hund. Ich bezahlte 30 DM an Futtergeld und erfuhr nur, dass „Rocky“ ca. fünf Jahre alt wäre. Das war’s. Kein Impfpass, keine Fragen über meine Hundekenntnisse oder über Hunderziehung. Noch nicht einmal eine Adresse brauchte ich hinterlegen. So war das damals.
Hund weg – fertig!
Wenn Rocky damals wirklich fünf Jahre alt war, wurde er 19 Jahre alt.
Als er eingeschläfert werden musste, war ich zu feige, selbst mit ihm zum Tierarzt zu gehen. Etwas was ich heute noch tief bedaure.
Mein nächster Hund war Zita. Meine damalige Frau und ich holten den kleinen Welpen aus einer jämmerlichen Haltung bei einem Bauern in Dülken. Zwei kleine Schäferhundwelpen lebten im Schweinestall dieses illegalen Hundeverkäufers. Das war 1983 und wir lebten noch in Krefeld.
Meine Frau schmolz dahin vor Mitleid und ich gab ziemlich wütend ihrem Wunsch nach, den Kleinen mitzunehmen. Er könne auch noch rote Papiere für den Welpen besorgen. Ich gab ihm eine ziemlich patzige Antwort und bezahlte die gewünschten 150 Euro ohne den Versuch zu handeln. Ich wollte da nur raus.
Ich verwünschte diesen Hund, weil ich nun mal wegen meiner Wüstenfüchse keinen Schäferhund wollte und wir kurz vor dem Umzug nach Schwalmtal-Amern standen. In ein Haus, das noch gründlich renoviert werden musste.
Was soll ich sagen? Acht Wochen später war Zita MEIN Hund!
Drei Jahre später wollte ich mal wieder für eine Woche nach Burma und Thailand fliegen, um dort Antiquitäten einzukaufen. Meine Frau lag mir da schon seit Tagen in den Ohren wegen eines „Dino“, den sie im Büro des Tierheimes in Nettetal gesehen hatte. Zu meinem Glück war Dino nur ein Collie/Schäferhundmischling, den sie da angetroffen hatte 😉 Weil sie nicht mitfliegen konnte, hatte ich ihr gesagt, dass sie diesen Dino, der ca. ein Jahr alt sein sollte, holen könne. Nein, nein, das würde sie nicht tun. Sie wüsste ja noch, was ich bei Zita für ein Theater gemacht hätte. Als sie mich acht Tage später mit Zita am Flughafen in Düsseldorf abholte, war meine erste Frage“ Und wo ist Dino?“ Die verschämte Antwort „Zuhause!“
Dino war ein imposanter Kerl, vor dem die Leute richtig Respekt hatten. Dabei war er ein Häschen. Ein lautes Wort und er kroch unter den Wohnzimmertisch. Da kam das Collie-Sensibelchen voll durch.
Die beiden Hunde vertrugen sich aber prächtig und es hätte richtig ruhig und harmonisch bleiben können, wenn, ja wenn wir mal wirklich nur Strandurlaub in Thailand gemacht hätten. Aber nein, wir mussten ja unbedingt Orte besuchen, wo keine Touristen hinfanden. Bei einem dieser Tagesausflüge sahen wir zwei frisch geborene kleine Etwas im Rinnstein einer Straße liegen. Was wie Maulwürfe aussahen, entpuppten sich als Hundewelpen – frisch geboren. Nein, die hatte keine Hündin dort geboren. Ein „liebevoller“ Thai hatte sie wohl nach der Geburt dem Muttertier weggenommen und in den Rinnstein gelegt. Tja – Buddhisten töten keine Tiere. Ironie aus!
Nachdem sich ein dicker Kater für die beiden kleinen Wesen sehr zu interessieren schien, hob meine Frau die beiden auf und damit wusste ich, wie der restliche Urlaub verlaufen würde. Füttern, füttern, füttern – alle 2 – 3 Stunden. Tag und Nacht. Zuerst hieß es aber die passende Nahrung in einer Apotheke besorgen.
Als wir 12 Tage später wieder zurückflogen, holten wir bei einem Tierarzt eine Art Gesundheitszeugnis ein. Es hätte ja sein können, dass man es brauchen kann. „Fressen sie, kacken sie?“, wurden wir vom Tierarzt gefragt. Das taten sie und wir bekamen ein Schriftstück, dass beide völlig gesund seien. Wir packten am Abflugtag beide Tierchen in einen kleinen Bambuskorb und marschierten so durch den Zoll in Bangkok und später auch in Amsterdam getreu dem Motto, keine schlafenden Hunde zu wecken, denn schlafen, das taten sie ausgiebig.
Leider starb der weibliche Welpe nach fünf Wochen. Nein, wir wissen auch nicht warum. Der männliche Welpe, inzwischen hieß er „Monster“, hielt uns tüchtig auf Trab und mit der Ruhe war es dahin.
Jahre später…………………!
Zita starb mit sieben Jahren an Leukose, so wird die Leukämie bei Hunden genannt. Dino wurde 13 Jahre alt. Er schlief ruhig ein.
Monster wurde 2005 noch zum TV-Star in der Sendung „Tiere suchen ein Zuhause“. Sie können den Film hier auf der Homepage anklicken, wenn Sie ihn sehen wollen.
Über das Temperament unserer Tochter Samira war Monster nicht immer glücklich. Aber er wusste sich zu helfen und wenn er die Lefzen hochzog und die Zähne bleckte, trat sie lieber den Rückzug an. Auch er starb friedlich nach knapp 17 Jahren. Wenn Sie Bilder von Rocky und Monster sehen, können Sie übrigens kaum Unterschiede feststellen. Auch ich muss heute noch manches Mal zweimal hinsehen um zu sehen, um welchen Hund es sich handelt.
Eigentlich wollte ich von Yannas kommendem Geburtstag berichten, aber das mache ich dann beim nächsten Mal 😀
Abschied
Dienstag, 26.Januar 2021
Es ist eine der schwersten Entscheidungen und ein besonders schlimmer Moment, wenn das eigene Haustier eingeschläfert werden muss. Eine Frau hat mal ihren Tierarzt gefragt, worunter die Tiere beim Einschläfern besonders leiden – und die Antwort ist ziemlich schlimm.
Diese Frau hatte einen Kater zu Hause und ging regelmäßig mit ihm zum Tierarzt. Bei einem ihrer Besuche stellte sie dem Arzt dann eine interessante Frage: Sie wollte wissen, worunter die Tiere eigentlich am meisten leiden, wenn sie eingeschläfert werden.
Tierarzt: Viele Menschen wollen beim Einschläfern nicht dabei sein.
Für die meisten Halter sei der Moment, in dem das Haustier seinen letzten Atemzug nimmt, einfach zu schwer zu ertragen. Doch dabei denken die Wenigsten scheinbar an das Tier selbst: Hund, Katze und Co. liegen dann nämlich ganz alleine auf dem Behandlungstisch und suchen den Raum panisch nach ihrem Halter ab, so der Tierarzt.
Diese Momente würden selbst den Tierarzt belasten. In den Kommentaren meldeten sich aber auch andere Mitarbeiter von Tierkliniken, die das Gegenteil behaupteten und berichteten, dass die meisten Halter beim Einschläfern sehr wohl dabei sein wollen.
Sicher ist: In den letzten Minuten ihres Lebens brauchen die Tiere ihre Lieblingsmenschen garantiert an ihrer Seite. Auch wenn diese Situation unsagbar schmerzhaft ist, sollte man seinem Tier diesen letzten Liebesdienst erbringen.
Am 24. Dezember meldete sich Panni (Panny)
Montag, 4.Januar 2021
Wir hatten die Kleine am 24. Dezember 2009 vermittelt. Panni war vorher mit CANIFAIR aus Ungarn gekommen und sollte bei uns mit seinen Geschwistern Poci und Hapi „geparkt“ werden, da bei CANIFAIR alle Pflegestellen belegt waren. Da im Winter ja selten noch Hunde von Griechenland kamen, weil es keine Flugpaten gibt, hatten wir zugesagt zu helfen.
Eigentlich vermittelten wir nicht gerne Hunde vor dem Weihnachtsfest. Bei Panni haben wir aber gerne eine Ausnahme gemacht, weil wir das Gefühl hatten, diese Familie ist genau das Richtige für die kleine Panni.
Dieser Text steht noch heute am 23.Dezember 2009 unter der Nr. 106 auf unserer Homepage:
DEZEMBER 2009 – Die Anhänglichste der drei ungarischen Welpen schaffte es am 24. Dezember zu seiner neuen Familie zu ziehen. Die Tochter Saskia (15) hatte sich telefonisch ausführlich über unsere Panni informiert. Dann schaute sie sich mit der Mutter die kleine Schmusekatze an, anschließend der Vater. Zu Hause grollte und zickte nur Tochter Jennifer (12), der man nichts von der Weihnachtsüberraschung erzählt hatte.
Ja und jetzt nach 11 Jahren schickt uns die Familie Fotos von der nun längst erwachsenen Panny. Jetzt mit y! Es ist für uns immer ein schöner Moment, wenn wir nach soviel Jahren, Fotos sehen und uns geschrieben wird, dass es dem Hund gut geht. Manchmal geht man so die ganze Reihe der Hunde durch, die vermittelt wurden und man fragt sich, wie es den Einzelnen wohl geht, wie viele die Familie wechseln mussten, weil Herrchen und Frauchen sich getrennt haben. Wir hatten auch Fälle von geistiger Umnachtung, den Hund abzugeben, weil ein Baby unterwegs war. Ich kann mich an einen Fall erinnern, wo der Mann den Hund unter vielen Tränen zurückbrachte, weil die Frau von ihrer Verwandtschaft so beeinflusst worden war, dass der Hund von ihm zurückgegeben werden musste. Nein – ein Einzelfall war das nicht! In diesem Fall konnten wir den Hund glücklicherweise drei Wochen später in gute Hände weitergeben.
Vielleicht ist es besser gar nicht zu wissen, wie die Schicksale aller verliefen. 🙁
Gedanken zum Jahresende
Sonntag, 20.Dezember 2020
Wo sind eigentlich die Zeiten der Anti-Weihnachtsfeste geblieben, die noch in den 70er Jahren von tanzenden Revoluzzern ohne Baum und Lametta begangen wurden, weil sie sich von ihren spießigen Eltern emanzipieren wollten? Selbstredend ist Konsumieren heute eine Bürgerpflicht, aber braucht es dazu das heilige Getue? Gewiss wäre nichts auszusetzen an einem netten Fest, bei dem alle sich wohl fühlen. Aber wenn ich in die Gesichter schaue und die Tipps fürsorglicher Psychologen über die Verhinderung von Mord und Totschlag in den ohnehin von Corona genervten Familienbanden lese, befallen mich Zweifel, ob die Weihnachtstage so selig und fröhlich werden, wie es Ansprachen unserer verantwortungstragenden PolitikerInnen beschwören. Nein – da feiere ich als Agnostiker lieber die Wintersonnenwende, als das eigentliche Fest, das uns ja durch die christlichen Missionare vor Hunderten von Jahren geklaut wurde und bleibe zu Hause und freue mich, dass keine Verwandtenbesuche auf dem Programm stehen. Ich wünsche Euch trotzdem alles Gute! 😉
Wenig Neues im Lockdown
Sonntag, 13.Dezember 2020
Es ist ruhig geworden. Der Herbst, der Winter und….. der Lockdown. Um 16 Uhr ist es bereits dunkel und morgens wird es erst gar nicht richtig hell. Jetzt leben wir wirklich in so einer Art Blase.
Die Höhepunkte des Tages sind die Einkäufe, die man tätigen muss. Dabei überlegt man, welche Zeit am günstigsten ist, um nicht so viele Leute zu treffen. Man versucht im Supermarkt anderen Menschen auszuweichen, aber trotzdem wird mir irgendein Trottel über die Schulter greifen, wenn ich vor einem Regal stehe, um etwas herauszunehmen. An der Kasse dann das nächste Gedränge. Weil unbedingt jemand schon etwas auf das Laufband legen muss, obwohl noch zwei Kunden vor der Kasse warten, rückt mir wieder jemand von hinten auf die Pelle. Nein – es sind nicht die jungen Leute, über die soviel geschimpft wird. Meist sind es Männer, mittelalt bis alt.
Habe ich jetzt tatsächlich geschrieben, dass so etwas zu den Höhepunkten des Tages gehört? Ja, hab ich! Weil es tatsächlich so ist.
Gibt es noch andere Höhepunkte in dieser Zeit?
Ja, die Post. Man wartet zwischen 11.30 Uhr und 14.30 Uhr auf den Briefträger, der sich hier mit seinem Postauto schon frühzeitig ankündigt. Das Gerumpel des merkwürdigen Elektrogefährts auf unserem Waldweg ist schon einen Kilometer vorher zu hören. Wenn wir ihn da nicht hören, hören ihn aber in jedem Fall unsere Hunde und sie bestätigen jeden Tag wieder, dass der Briefträger der größte Feind ist. Warum eigentlich? Sie müssten doch merken, dass man sich auf den Briefträger freut und ihn freundlich begrüßt! Aber nein – jeden Tag wird er mit infernalischem Bellen in Empfang genommen. Von den Hunden Ruhe einzufordern, erübrigt sich. Sie sind in dem Moment wie in einem Rausch. Fährt das Postauto dann wieder weg, geht das wilde Bellen in ein freudiges Gekläffe über. Der Feind ist verjagt!
Das Füttern der Hühner, der Gänse und der Hunde, sowie das Auffüllen der vier Vogel-Futterstellen würde ich ich, genauso wenig wie das Säubern des Hühnerstalles, als Höhepunkt des Tages bezeichnen.
Vor einer Woche gab es noch Spaziergänge mit allen Hunden, wobei auch Yanna ohne Probleme daran teilnehmen konnte. Ich glaube sogar, dass sie mit ihren fast 17 Jahren weniger Probleme hatte als ich 😀 Da Bobby, der Hund, der nach zehn Jahren zu uns zurückkam, gerne frei läuft (er bleibt auf den Wegen und jagt nicht im Wald herum), ist es jetzt vor Weihnachten problematisch, da der Jagdpächter und eine Anzahl Sonntagsjäger den Wald durchstreifen und Hochsitze belegen, um mit dem Verkauf von Reh- / Wildschweinfleisch ihr Weihnachtsfest zu verschönern. Die Lust am Schießen dieser Personen könnte dann für Bobby tödlich enden. Aber nicht nur für ihn, sondern hier auch für Fuchs und Dachs, wie mir vor ein paar Tagen stolz einer dieser Psychopathen erklärte. Die Bauern beschweren sich über die derzeitige Mäuseplage, dabei besteht die Nahrung vom Fuchs zu 90% aus Mäusen…schießt man aber jeden Fuchs über den Haufen…nunja: Die Intelligenz dieser grünen Lodenträger scheint im umgekehrten Verhältnis zu ihrer Schießwut zu stehen.
Als Letztes fällt mir jetzt noch das gemeinsame Frühstück und Abendessen zu Hause noch als Höhepunkt ein 🙂
Gibt es irgendetwas Neues bei uns? Ja, von einem Tierschutzverein erhielten wir ein Pärchen Laufenten zur Pflege. Das ging auch 14 Tage gut. Dann begann der Erpel (!) unseren alten Ganter Anton zu attackieren, biss sich ständig an dessen Schwanzfedern fest. Der Ganter versuchte panisch zu fliehen, stolperte dabei aber und fiel ständig auf die Nase.
Dem Ausreisewunsch des Laufenten-Paares haben wir stattgegeben und sehr schnell ein neues Zuhause gesucht.
Nach sechs Wochen haben wir auch endlich unser neues Gartentor für unser Grundstück. Es war eine notwendige Spezialanfertigung, da die heutigen Gartentore andere Maße haben, als das alte Tor, das 36 Jahre alt war.
Wegen der im Winter tiefstehenden Sonne haben wir uns drei Rollos im Wohnzimmer angeschafft, damit wir diese bei Bedarf herunterziehen können. Nach 36 Jahren schon eine gute Idee! 😉
Letzte Nachrichten von Thassos mit Update
Donnerstag, 19.November 2020
Hier kommen die letzten Nachrichten von Thassos, die wir durch Zufall bei Facebook gefunden haben. Seitdem wir seit Mai 2019 nicht mehr in der aktiven Hundevermittlung für den ACT tätig sind, werden wir leider über Neuigkeiten so gut wie nicht mehr informiert. Claudia hat seit einem Jahr kein Facebook und ich schaue auch nur alle paar Tage hinein.
Die gute Nachricht zuerst. Vinnie wurde vermittelt! Er wurde im März 2019 geboren und kam mit seinen sechs Geschwistern zum ACT. Das Einzige, was man über diese Hunde weiß ist, das sie eine Deutsche Schäferhündin als Mutter haben.
In diesem Sommer geschah es, dass ein deutsches Paar bei Tanja vorbeischaute, um mit den Hunden aus dem Shelter spazieren zu gehen. Und dabei passierte es, dass sie sich in Vinnie verliebten. Dieser Wuschelhund war wirklich einzigartig, aber vorher sehr schwer auf Fotos zu präsentieren.
Es wird eine lange Heimfahrt nach Deutschland für Vinnie, die er per Auto zurücklegen wird. Aber er wird es besser haben als vier seiner Geschwister, die noch immer nicht vermittelt sind: Vienna, Verity, Vettel und Violet, die Sie sich gerne auf unserer Homepage unter „Zuhause gesucht“ ansehen können.
Jemand informierte Tanja, dass es da einen Hund mit einem großen Tumor am Gesäuge gäbe. Natürlich schaute Tanja sich diesen Hund sofort an. Der Besitzer meinte dazu, dass der Hund schon alt wäre und was er da schon tun könne.
Tanja überzeugte den Besitzer, ihr den Hund gegen eine Spende für die notwendige Operation zu übereignen. Nach der OP lebt Diana, wie die Hündin genannt wurde, jetzt erst einmal in Tanjas Garten und ist völlig überrascht so viel Platz zum Laufen und Herumschnüffeln zu haben, da sie vorher nur auf einem winzigen Grundstück lebte.
In den letzten Wochen gab es neben Diana noch weitere drei Neuzugänge beim ACT:
Albert, Bevy, und Carlos.
Albert ist ein Setter, der glücklicherweise bereits reserviert ist. Über Bevy und Carlos haben wir keine Informationen. Diana haben wir ja oben bereits vorgestellt, haben aber auch über sie keine genauen Daten.
Update: Diana, die alte Hündin mit dem großen Tumor am Gesäuge, wurde inzwischen erfolgreich operiert. Tanja vom ACT sucht jetzt eine Pflegestelle auf Thassos, wo die Hündin ihren Lebensabend genießen kann.
Leonardo – nicht in eigener Sache, aber ein klein wenig eigennützig ☺
Sonntag, 1.November 2020
Nanu, was ist denn das für eine Überschrift? Ich werde es versuchen zu erklären ☺
Amern … der Ort in dem wir wohnen und gleichzeitig der Ort, an dem wir für uns lange nichts mehr gefunden haben, wo man abends mal gemütlich ein Glas Wein zu einem guten Essen trinken kann.
Wir, Klaus und ich, haben schon Ende 2019 aber etwas entdeckt, in dem es nicht nur gutes Essen gibt, sondern wo man dieses Essen zudem in gemütlicher, ja fast familiärer Atmosphäre genießen kann. Hervorragende Pizzen, erstklassige Pasta und liebevoll zubereitete Salate !!
Die Rede ist von:
Zu finden in 41366 Schwalmtal – Amern auf der Hauptstraße 42.
Wie so viele gastronomische Betriebe schon im Frühjahr vom ersten Lockdown betroffen und jetzt wieder. Wenigstens darf diesmal der Liefer- und Abholservice aufrecht erhalten werden.
Und da setzt unser Wunsch an: Da Klaus und ich nicht nur während des Lockdowns das Essen von Leonardo zuhause genießen möchten, sondern auch danach -wann auch immer das dank Covid-19 sein mag- innerhalb unseres Wohnortes eine Zuflucht finden, möchten wir alle Leser unserer Homepage (sofern sie nicht zu weit weg wohnen 😀 ) bitten, die Inhaber dieser genialen Pizzeria während des Lockdowns zu unterstützen. Bestellt, probiert aus, Sonderwünsche werden erfüllt und der Lieferservice bringt Euch Euer Essen kostenlos bis vor die Haustüre. Lasst nicht zu, dass noch mehr Existenzen durch dieses Virus (nein, eigentlich durch das Fehlverhalten von Menschen 🙁 ) vernichtet werden.
Hier die Speisekarte:
Wir können vorbehaltlos ALLES empfehlen! Für jeden Geschmack ist etwas dabei 🙂
Öffnungszeiten sind:
Montag bis Sonntag von 17.00 – 22.00 Uhr
Mittwoch ist Ruhetag !
P.S.: Nein 🙂 wir haben durch diesen Beitrag keine Vergünstigungen. Es ist unser Danke für nette, gemütliche Abende in diesem Familienbetrieb ♥
Mein runder Geburtstag: 77
Samstag, 24.Oktober 2020
Hätte mir jemand vor 50 Jahren prophezeit, dass ich in diesem Monat (mindestens) 77 Jahre alt werde, hätte ich ihn ausgelacht. Denn 1970, so mit 27 Jahren, da lebte ich noch ziemlich wild und frei. Die Zeit war einfach so und ich war mittendrin.
Als ich 30 Jahre alt wurde, war es eine Katastrophe. Ich hatte das Gefühl, ich müsse endlich erwachsen werden. Kein Trampen mehr mit zerschlissenen Turnschuhen (einmal sogar barfuß) am Wochenende an die holländische Küste, obwohl man ein Auto zu Hause vor der Tür stehen hatte.
Ja, Leute, es war damals die Zeit, als die Beatles noch mit Anzug und Krawatte auftraten und jeder, der die Haare länger trug, wurde nicht nur von der BLÖD-Zeitung als langhaariger Affe und Gammler beschimpft. „Lasst Bauarbeiter ruhig schaffen! Kein Geld für langbehaarte Affen!“
Nach drei Monaten erst merkte ich, dass das Leben doch weiter ging und niemand „Opa“ hinter mir her rief. Der 40. und auch der 50. Geburtstag waren seltsamerweise alle nicht so schlimm.
Gut – den 50. Geburtstag erlebte ich bei Sif Fatima in der algerischen Sahara. Ein sagenumwobener Ort, der damals, es gab noch keine Navigationsgeräte, in einem Dünenkessel äußerst schwer zu finden war.
Mittags war ich in einer langen sandigen Steigung stecken geblieben und ich musste mich Meter für Meter bei 42 Grad Hitze mit Sandblechen voran arbeiten.
Ich weiß noch, dass ich abends eine Dose Bier trank und dann todmüde eingeschlafen bin. Nein – es gab keine Zeit zu sinnieren, dass man jetzt die 50 überschritten hatte.
Jetzt also 77 und hier und da fehlen doch schon einige frühere Freunde. Auch zwickt es mal im Rücken, mal in der Hüfte oder im Knie.
Aber insgesamt gesehen bin ich doch noch recht munter. Okay, man wird schneller müde und bei einem Blick in den Spiegel fragt man sich schon „Das bin ich jetzt? Sehe ich jetzt wirklich so aus?“
Aber ich habe gelernt, das jetzt zu akzeptieren und den mir eigentlich unbekannten Mann im Spiegel wohlwollend zu betrachten.
Meine Geburtstagsfeier verbrachte ich, der Tradition gemäß, mit meiner Tochter.
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