Thassoshunde und Schwalmtaligel

Mittwoch, 13.Mai 2020

Auf Thassos sitzen eine ganze Anzahl Hunde in den Startlöchern und hoffen auf die Freigabe des Flugverkehrs nach Kavala oder nach Thessaloniki.
Und zur gleichen Zeit warten Familien in den Niederlanden und in Österreich auf ihre vierbeinigen neuen Familienmitglieder. Wenn man endlich wieder fliegen kann, werden sich bestimmt bald Flugpaten finden, die dann mit Aegean Airlines fliegen werden. Eurowings ist ja nicht in der Lage, Tiere zu transportieren. Es sei denn, sie passen in eine Katzenbox hinein und dürfen dann im Passagierraum mitgeführt werden. Die Beschränkung auf max. 7 kg  ist noch ein zusätzliches Hindernis.

Aber was hat sich hier getan?
Von den sieben Igeln, die vor zwei Wochen ihren Standort auf unserem Grundstück bezogen, sind tatsächlich fünf Stachler schon ausgezogen. Das sollten sie ja auch, denn sie sind ja zum Auswildern hier. Zum freiwilligen Auswildern.
Sie bekommen jeden Tag einen Esslöffel Nassfutter und Brekkies ins Futterhaus und auf der Wiese verstreut.
Vor zwei Tagen hatte ich das Glück, einen der Igel 90 Minuten lang beobachten zu dürfen. Einer unserer Hunde hatte ihn aufgestöbert und verbellt.
Erst musste ich dem Hund erklären, dass der Igel keine Gefahr für uns alle darstellen würde und so nach 2 – 3 Minuten konnte ich ihn auch davon überzeugen und er stellte das Bellen ein.
Der Igel zog daraufhin weiter und erkundete mit kleinen Kreisen das Grundstück. Ob er dabei Nahrung gefunden hat, weiß ich nicht. Amphibien scheinen allerdings auch zu den Igel-Spezialitäten zu gehören, denn wir fanden einen Tag vorher eine Kröte, die am Kopf und am Bein verletzt war.
NEIN – Wir benutzen keinen Mähroboter, der nachts alleine durch den Garten fährt. Und auch unser Benzin- Freischneider  steht noch originalverpackt und unbenutzt in der Werkstatt. Auch wird das Gras mit dem Rasenmäher bei uns stets in höchstem Abstand zum Boden gemäht.
Aber zurück zum Igel, der da am hellen Vormittag im Garten herumlief. Er bewegte sich nach einer Stunde in Richtung seiner Behausung, was mich erfreute, denn richtig warm war es draußen bei der Igelbeobachtung nicht.
Jetzt muss ich noch etwas erklären. Zwischen unserem Hauptgrundstück und dem Gänsegehege mit Holzzaun haben wir einen sogenannten Blühstreifen angelegt. Auf ca. 6 m Tiefe und mindestens 30 m Breite, darf und kann da wachsen und blühen, was will. Dort wird nicht gemäht.
Diesen Streifen musste der Kleine (oder die Kleine?) auf dem Hinweg durchquert haben, aber jetzt fehlte ihm die Traute. Eine halbe Stunde rannte er hin und her. Viermal versuchte er seine Nase durch die hohen Gräser, Blumen und Sträucher zu schieben. Aber viermal kehrte er nach einem halben Meter wieder um.
Mir tat er dann endlich leid und ich nahm ihn ganz vorsichtig auf (Lederhandschuhe), durchquerte mit ihm den Blühstreifen und setzte ihn in der Nähe des Futterhäuschen ab.
Ich hatte nicht unbedingt Lust, alle Häuschen zu kontrollieren, welches im Moment leer stand. Das sollte er selbst suchen.

Der Blühstreifen – das unüberwindliche Hindernis für den kleinen Igel

Einen verletzten, fremden Igel mussten wir auch schon begutachten, der am hellichten Tag bei unseren übernächsten Nachbarn herumlief. Empfehlung unsererseits: Er gehört in die Hände eines Tierarztes, der ihn jetzt auch behandelt hat. Kopfverletzung – nach unserer Ansicht und auch der des Tierarztes verursacht durch einen Mähroboter. Der Kleine (er wog gerade mal 550 g) bekommt jetzt jeden 2. Tag eine Spritze mit einem Antibiotikum. Die Wunde wurde gesäubert, Dreck und Maden entfernt. Die Flöhe selbstverständlich auch. Bis zur seiner -hoffentlich vollständigen- Genesung wird er die fürsorgliche Versorgung unserer Nachbarn genießen 🙂

 

Sechs neue Anwärter sind wieder dazu gekommen. Also beherbergen wir jetzt acht Igel: Rosinchen, Manfred, Hanna, Igelinchen (aus dem ersten Auswilderungssatz 🙂 ), Münze, Gustav, Tina (kam zusammen mit Igelinchen) und Kobold.

Mittwoch, 13.Mai 2020 LETZTE NACHRICHTEN

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