Archiv Juni 2014
177 Tage bis Weihnachten :-)
Montag, 30.Juni 2014
Was das mit unserem derzeitigen Quartett zu tun hat? Nichts. Mir fiel nur keine passende Überschrift ein 🙂 Klaus liegt mir den ganzen Tag schon in den Ohren, dass ich heute abend endlich mal wieder etwas schreiben soll. Nun gut, tue ich ihm den Gefallen. Zuerst einmal zu Peter…aus ihm ist wieder der kleine Flummi geworden, der er vor seiner Operation war. Die Naht ist wunderbar verheilt, am Donnerstag werden die Fäden gezogen. Und dann heißt es für mich, dass ich mich so langsam auf einen Abschied von ihm einstellen muss. Ich habe den Zwerg so lieb gewonnen, dass ich ihn am liebsten behalten würde. Er ist ein so unkomplizierter und liebenswerter Hund. Er entspricht zwar absolut nicht dem, was für mich ein richtiger Hund ist….Rüde, der überall sein Bein hebt, weit unter Kniehöhe, zernagt mein Pampasgras und halbiert die Höhe der Himbeersträucher, hat meine seltene orangefarbene, selbstgezogene Cosmea ausgegraben…aber trotzdem 🙂 Na mal sehen, vielleicht will ihn ja niemand. Yanna mag ihn übrigens auch. Peter ist der erste Hund, dessen Anwesenheit sie bei sich im Körbchen akzeptiert.
Und Sandy? Samstag- und Sonntagmorgen ist es mir zum ersten Mal wieder gelungen, sie zu streicheln. Vorgestern blieb sie in ihrer Hundehütte sitzen und ließ sich die Ohren kraulen. Gestern morgen war ich sehr besorgt, weil ich sie nirgendwo sehen konnte. Die Schuppentüre war geschlossen…ich hatte sie am Abend zuvor aufgrund des Regens zugemacht und Sandy nicht darin vermutet, weil Klaus vorher noch im Schuppen war, um Sprudel zu holen…wäre sie zu dem Zeitpunkt auch drin gewesen, sie hätte sofort die Flucht ergriffen. Aber falsch gedacht. Sandy hat die Nacht gemütlich und trocken in ihrem Korb verbracht und begrüßte mich mit einem verhaltenen Schwanzwedeln und ließ sich dann tatsächlich sehr entspannt ausgiebig von mir kraulen. Sie wird in gaaanz kleinen Schritten mutiger. Ich habe schon vor einiger Zeit mit einer ‚Napfwanderung‘ angefangen: Standen ihre Futternäpfe anfangs noch im Schuppen und fraß sie erst, wenn weit und breit niemand war, so sind wir jetzt mit den Näpfen an der Haustüre angelangt (mit kurzem Zwischenstopp an der Hundehütte). Letztes Ziel wird sein, dass nur noch die immer dort stehenden Näpfe im Esszimmer übrig bleiben. Sandy sucht zur Zeit sehr die Nähe des Hauses und der anderen Hunde. Sie kommt ins Wohnzimmer, auch wenn der ‚Fluchtweg‘ der Terrassentüre verschlossen ist. Sie ist jedoch noch sehr schreckhaft. Bewegt sich jemand von uns, verschwindet sie fluchtartig. Futtermäßig ist sie, nachdem ich am Anfang für sie gekocht habe, damit sie frisst, komplett auf Trockenfutter umgestellt, welches sie auch sehr gerne mag. Außerdem können wir unsere Bande derzeit mit Leckerlis ausgiebig verwöhnen. Ich möchte an dieser Stelle ein sehr großes Dankeschön an Christine und ihre Kinder Nico, Julian und Lilly ausprechen (Familie von Flora, Nr. 181 aus dem Jahr 2013). Zu einem Besuch am vergangenen Freitag haben sie einen großen Korb voll mit Trocken- und Nassfutter sowie Unmengen an verschiedenen Hundeleckereien mitgebracht, dass ich garnicht mehr wusste, wohin ich das alles verstauen soll!!!
Neues von Peter und Sandy
Freitag, 27.Juni 2014
Mit Spannung hatten wir auf die Rechnung von Peters Operation gewartet und waren geschockt. Der Kostenvoranschlag belief sich auf etwas über 800 Euro. Aber der Rechnungsbetrag war mit über 3300 Euro um ein Vierfaches höher. Auch auf Thassos war man beim ACT geschockt. Wie sollte ein solch kleiner Tierschutzverein diese Summe aufbringen?
Als wir uns die Rechnung ansahen, sahen wir, dass es da eine Position über 1790 Euro gab: Titan Clips. Diese werden wohl zum Verschließen von Arterien verwendet. Die Menge lautete 10 Packungen. Konnte das sein? Da musste Peters Innenleben ja komplett aus Titan bestehen. Claudia rief die Tierklinik an und dort fiel man aus allen Wolken. Ein Eingabefehler! Zehn Stück war richtig, nicht zehn Packungen.
Die korrigierte Rechnung belief sich dann auf 1118.77 Euro. Das sah dann schon besser aus, ist aber trotzdem noch viel Geld. Dass es mehr wurde, als im Kostenvoranschlag vorgesehen, lag daran, dass bei Peter die angeschwollene Niere zusätzlich entfernt werden musste. Zwei Zähne, die auch noch gezogen wurden, Peter hatte doppelte Eckzähne, wurden freundlicherweise gar nicht berechnet.
Peter geht es immer besser. Inzwischen rennt er wieder wie vor der Operation herum und spielt wild mit unseren Hunden………….und mit Sandy, die ihm immer wieder den Klettverschluss seines Halskragens löst und ihn damit herumzieht.
Ja, Sie haben richtig gelesen. Sandy spielt jetzt mit unseren Hunden. Sie kommt schon viel näher ohne wegzulaufen und kommt seit zwei Tagen auch schon durch die Schiebetür ins Wohnzimmer, wenn man ganz ruhig bleibt. Natürlich darf man sich nicht bewegen und nicht sprechen, dann ist sie sofort wieder draußen. Unsere Hundehütte hat sie nachts als Schlafplatz auserkoren, was uns auch erleichtert. Es geht also voran mit ihr, aber gaaaaaaaanz langsam, denn anfassen dürfen wir sie noch immer nicht. Sie würde auch gerne mit spazieren gehen. Das merkt man, aber sie traut sich nicht näher als zwei Meter heranzukommen. So können wir sie natürlich nicht anleinen. Wenn wir dann weggehen, heult oder bellt sie hinter uns her. Also heißt die Devise weiter: Abwarten!
Peter & Sandy
Sonntag, 22.Juni 2014
Wir dachten uns, es sei mal wieder an der Zeit etwas Neues über Peter und Sandy zu schreiben:
Peter: Es geht ihm sehr gut. Er ist zwar noch nicht wieder der kleine ‚Flummi‘ wie vor der OP (angesichts der langen Bauchnaht geht wohl auch ein Hund eher vorsichtig mit sich um), braucht aber seit vorgestern Morgen kein Schmerzmittel mehr. Tagsüber bleibt ihm sein toller Schwimmreifen (so Samiras Bezeichnung für den blauen Kragen…ihr Kommentar: Ob er untergeht, wenn ich ihn damit im Tümpel schwimmen lasse? 🙂 ) erspart: Nachts muss er ihn jedoch noch tragen, weil wir Peter da nicht ständig im Auge behalten können. Die Naht verheilt sehr gut und auch sein Fell, was großzügig rasiert wurde, sprießt langsam wieder.
Sandy: Derzeit unser Sorgenkind. In der ersten Woche bei uns war sie noch sehr zugänglich. Ließ sich mit Wonne bürsten, ging mit spazieren. Seit mehreren Tagen kommen wir nicht mehr an sie heran. Maximal auf zwei Meter bei mir, vor Klaus flieht sie in Panik. Der Auslöser für diesen Rückschritt ist uns unbekannt. Sie spielt kaum mit den anderen Hunden, läuft aber im Garten umher (statt sich permanent zu verstecken), wälzt sich manchmal vor Wonne im Gras und steckt hin und wieder mal die Nase durch die offene Haustüre. Wenn sie uns mit den anderen Hunden weg gehen sieht, heult oder bellt sie. Aber das ist es dann auch schon. Futter nimmt sie nicht mehr aus der Hand, sondern nur, wenn von den Zweibeinern weit und breit nichts zu sehen ist. Sollte sich unter den Lesern eine Tierpsychologin befinden (männliche Personen würden sie garnicht zu Gesicht bekommen), die sich kostenlos dazu berufen fühlt, der kleinen Hündin zu helfen. Nur zu. Wir wären dankbar.
195) Theresa jetzt Thessa
Donnerstag, 19.Juni 2014
Juli 2014 – So schwer ist es uns noch nie gefallen, eine Entscheidung zu treffen. Gleich zwei sehr nette Frauen wollten Thessa ein neues Zuhause geben. Alles stimmte, sowohl bei der einen als auch der anderen. Den Ausschlag für die endgültige Entscheidung gab die Tatsache, dass Thessa bei der einen, ihrer jetzigen neuen Besitzerin, nicht alleine sein braucht, weil ihr Frauchen nicht mehr berufstätig ist.
194) Peter jetzt Piet
Donnerstag, 19.Juni 2014
Juli 2014 – Peter, der jetzt Piet heißt, hat ein Zuhause bei dem Ehepaar Romana und Cornelia gefunden. Er mischt dort das Katzenquartett kräftig auf und wollte doch tatsächlich das Zepter in die Hand nehmen. Mit Hilfe einer Hundeschule wurde dem Hundeteenager gezeigt, wie das Leben funktioniert.
Peter – Tag 1 nach der OP
Mittwoch, 18.Juni 2014
Es war eine Nacht mit wenig Schlaf. Für uns. Peter dagegen hat sehr ruhig bei uns im Schlafzimmer in der für ihn gekauften Transportbox (geschlossen, weil wir nicht wollten, dass er unkontrolliert herumläuft) geschlafen, aber Klaus und ich haben natürlich auf jedes Geräusch reagiert. Gegen 2.30 Uhr war Peter dann doch mal wach. Scheinbar plagte ihn der Durst (gestern abend ließ er sich nur widerwillig Wasser mit einer Einwegspritze einflößen) und Hunger. Hatte er gestern abend noch die gekochte Hühnchenbrust verweigert, so fraß er sie zu unserer Freude heute Nacht mit wachsender Begeisterung. Angenehm gesättigt hat er dann weiter geschlafen.
Um 6.45 Uhr gab es die vom Tierarzt auf Rezept verordneten 8 Tropfen Novalgin (4x täglich) gegen die Schmerzen. Danach hat er noch bis um 8.45 Uhr geschlafen. Die Schlafunterlage war nass, das weiche Kissen dank der wasserundurchlässigen Einlage (eigentlich für Menschen….die Apotheke verdient gerade gut an uns) nicht, aber die Blase war wohl trotzdem so voll, dass wir eben noch schnell ein Handtuch vorlegen konnten, um nicht selbst nass zu werden, als wir ihn in den Garten getragen haben. Und dort hat er dann erst mal laufen lassen.
Die Nachkontrolle (Termin um 9.45 Uhr) bei unserem Haustierarzt hat er sehr gelassen hingenommen. Alles in Ordnung: keine erhöhte Temperatur, Bauchbereich weich und nicht schmerzempfindlich. Lediglich an einer Stelle fast am der Naht konnte man sehen, dass es gestern sehr kritisch um Peter stand und der operierende Tierarzt darauf bedacht war, Peters Bauchraum zu schliessen. Peter ist der erste Hund, der bei unserem Tierarzt begeistert die ihm von der Arzthelferin gereichten Leckerlis nahm. Alle anderen Hunde waren immer nur darauf aus, möglichst schnell wieder die Praxis zu verlassen.
Zuhause angekommen, bekam er sein neues, modisches Accessoire: ein Kragen in marineblau. Man trägt doch als Vorstand eines Damenrudels nicht eine dieser komischen ‚Tüten“, die einen daran hindern sollen, an der Wunde zu lecken 🙂 Danach gab es die morgendliche Schwarzkümmelölkapsel in Leberwurst und anschliessend gekochtes Huhn an Milchreis, Haferflocken und Hüttenkäse 😀 Unserem Zwerg geht es wieder gut. Er bewegt sich noch etwas vorsichtig und tobt nicht mit seinem Harem rum. Die Damen merken auch, dass der Hahn in ihrem Korb gerade etwas gehandicapt ist und lassen ihn in Ruhe.
Ach so, fast vergessen zu erwähnen: Peter ist dicht. Er hinterlässt auf den Fliesen in der Wohnung, die jetzt alle Hunde wieder jederzeit betreten dürfen, keine Tropfenspur mehr.
Peter – OP auf Leben und Tod
Dienstag, 17.Juni 2014
9 Uhr. Pünktlich sind wir bei der Tierklinik in Heinsberg. Keine anderen Patienten. Alles sehr ruhig und stressfrei, da auch im Wartezimmer niemand sitzt. Frühstück zu Hause haben wir für uns ausfallen lassen. Wir gehen davon aus, dass während Peters OP genügend Zeit für uns bleibt, irgendwo zu frühstücken. Als erstes bekommt Peter eine Beruhigungsspritze, die ihn schon sehr müde macht. Vorher wurde er gewogen. 6,4 kg bringt unser Wirbelwind auf die Waage.
Danach geht es recht zügig. Venöser Zugang wird gelegt, kurze Sedierung, Tubus in die Luftröhre und Einleitung der Inhalationsnarkose. Peter schläft tief und fest. Jetzt steht die Diagnose an. Es geht nach nebenan in den Röntgen- und Ultraschallraum. Mehrere Aufnahmen in verschiedenen Positionen, Legen eines Katheders, Kontrastmittelgabe über die Vene, weitere Röntgenbilder, Ultraschall nach Gabe eines Medikaments, welches die Ausscheidung der Nieren anregt und dann nach einer Stunde die niederschmetternde Diagnose: Zystenniere links, sehr stark vergrößert (etwa 4 mal so groß wie seine rechte Niere), Gefäßmissbildungen im Harnleiter und in den Blutgefäßen. Die Niere ist vollkommen funktionslos. Die Verdachtsdiagnose aus der niederländischen Tierklinik (ektopische Ureteren) wurde nicht bestätigt. Bei der Operation darf ich leider nicht dabei bleiben. Man sagt uns, dass die OP bis ca. 12 Uhr dauern wird.
Frühstück in einem kleinen Café. Richtig schmecken will es weder Klaus noch mir. Um 11.45 Uhr sind wir wieder an der Klinik. Geöffnet wird auf unser Klingeln nicht. Läuft wohl noch die OP, denken wir uns. Sind ja auch überpünktlich. Als aber weder um 12 Uhr, noch um 12.30 Uhr geöffnet wird, werden wir langsam nervös. Klaus spaziert auf dem Parkplatz auf und ab. Wir beschließen im Auto zu warten. Erst nach 13 Uhr ruft man uns herein. Es war eine OP auf Leben und Tod, berichtet uns der Tierarzt. Die sehr stark vergrößerten Blutgefäße in der kranken Niere haben große Probleme gemacht. Wir dürfen zu Peter, der zitternd, obwohl er warm eingepackt ist, auf dem Tisch liegt. Klaus wird übel, als uns der Arzt die entnommene Niere zeigt (weniger wegen der Niere…die vielen blutigen Tücher in der Instrumentenschale geben eher den Ausschlag). Wen es interessiert, der kann sich weiter unten das Foto der Niere (ohne blutige Tücher drum herum) anschauen.
So groß hatte selbst ich mir die Niere nicht vorgestellt. Etwa 11 cm in der Länge, 7cm im Durchmesser, prall wie ein Luftballon. Aussage des Tierarztes: Die Niere wäre in absehbarer Zeit geplatzt und Peter an innerer Blutung gestorben.
Vor der eigentlichen OP wurden Peter noch zwei (zusätzlich zu den schon vorhandenen Zähnen) fest im Kiefer sitzende Eckmilchzähne gezogen, da sie ins Zahnfleisch drückten. Die hinteren Wolfskrallen, die eigentlich auch entfernt werden sollten, blieben dran. Dem Tierarzt ging es nachher nur noch darum, Peters Leben zu retten.
Das Krankenlager ist eingerichtet. Peter hat bis eben (16.45 Uhr) geschlafen und dann versucht, sich aufzurichten. Vor Schmerzen wimmernd hat er es aber sehr schnell wieder aufgegeben. Es tut weh, den kleinen, bisher so munteren und fröhlichen Hund jetzt so zu sehen. Aber für ihn ist es wohl die einzige Chance gewesen, zwar als Hund mit jetzt nur noch einer Niere, aber gesund, seinen ersten Geburtstag im September zu erleben.
Sandy – Tag 5
Montag, 16.Juni 2014
Nun ist Sandy den fünften Tag bei uns. Heute Vormittag war ich mit dem Rudel spazieren. Nur gut, dass Peter keine Leine braucht. Es gehört schon eine gewisse Logistik dazu, drei Flexileinen und die eigenen Arme nicht zu verknoten….eine vierte Leine würde mich überfordern 🙂 Beim Heimkommen konnte ich Klaus berichten, dass ich das Gefühl habe, bei Sandy wäre ein Schalter umgelegt worden: die Kleine hat zum ersten Mal beim Spaziergang ausgelassen mit Peter so gespielt, wie es sich für Junghunde in gleichem Alter gehört.
Der Tag hat schon sehr gut angefangen: Ich wurde heute morgen draußen von vier Hunden begrüßt. Klar, kein Wunder, werden Sie, werdet ihr sagen, sind ja auch vier da. Richtig. Nur war es in den letzten Tagen so, dass Sandy aus sicherer Entfernung alles beäugte und nicht sehr viel näher kam als bis auf 3-4 Meter. Gestern morgen zum Beispiel war sie garnicht zu sehen. Das lag wohl an einem Erlebnis am Vorabend: Ich saß mit ihr in ihrem Schlafhaus (eigentlich unser Werkzeugschuppen, wo ich ihr aber eine gemütliche Ecke eingerichtet habe, da sie nach wie vor nicht ins Haus möchte (dort lauert ja die, in Sandys Augen, gefährliche Person: Klaus, ein Mann). In aller Seelenruhe und sehr vertrauensvoll ließ sich sich gut 45 (!) Zecken von mir ziehen, genoß das ausgiebige Bürsten, als draußen, weder für sie noch mich sichtbar, eine Gruppe laut erzählender Männer vorbeiging. Binnen Sekunden wurde aus dem eben noch ruhigen Hund ein zitterndes Bündel, welches blitzschnell in Deckung im Garten ging und fortan nicht mehr gesehen wurde. Erst am folgenden Nachmittag siegte dann doch ihre Neugierde und sie verfolgte mich Stück für Stück als ich Unkraut im ganzen Garten zupfte. Nach getaner Arbeit durfte ich zu ihr und sie auf den Arm nehmen. Nach ein paar Bürst- und Streicheleinheiten ging es zu einem laaangen Spaziergang 🙂
Heute hatten wir das schöne Erlebnis, dass wir neben den bekannten Bellstimmen unserer Hunde (nebst Peter) auf einmal eine neue hörten: die von Sandy. Noch etwas unsicher ‚begrüßte‘ sie damit zwei kleine Hunde, die an unserem Garten vorbeigingen. Das Frauchen dieser Hunde hat immer Leckerli dabei, in deren Genuß auch Sandy heute zum ersten Mal kam. Vorgestern mochte sie noch nicht, gestern war sie ja nicht zu sehen und heute siegte die Neugier und sie fasste den Mut auch zum Zaun zu gehen. Sie wollte doch zu gerne wissen, warum die anderen Hunde auf einmal so still waren und alle brav am Zaun saßen 🙂
Niedlich ist beim Spaziergang, dass Sandy immer wieder stehen bleibt, sie möchte, dass ich ihr leicht auf die Nase stupse und ihr sage „Ich bin da“, damit sie entspannt weiter geht.
Nach der abendlichen Gassirunde hat sie dann auch zum ersten Mal freiwillig das Haus betreten. Noch sehr nervös, aber doch interessiert. Klaus musste jedoch ruhig stehen bleiben 🙂
Achso, fast vergessen: Unser Mittel gegen die Zecken (Schwarzkümmelölkapseln und ein Spot-On gegen Zecken) wirkt endlich. Waren es heute morgen noch 4 Zecken, die entfernt werden mussten, so waren bei der abendlichen Fellpflege keine mehr zu entdecken.
P.S. Morgen ist Peters großer Tag. Um 9 Uhr ist seine OP. Heute Abend kaufen wir für Peter noch eine Transportbox. Unsere ist für ihn etwas überdimensioniert und außerdem Sandys Schlafstätte. So kann er seinen Rausch ausschlafen und sein Bewegungsdrang wird etwas im Zaum gehalten. Noch wissen wir ja nicht, wie ruhig er nach OP gehalten werden muss.
Peter und Sandy
Sonntag, 15.Juni 2014
Manchmal ändern sich die Dinge in wenigen Minuten, besonders wenn eine Frau wie Claudia daran beteiligt ist. Hatte sie es noch am Abend zuvor strikt abgelehnt, Peter bei uns aufzunehmen, so saß sie schon am nächsten Morgen am Telefon um zu sehen, ob man Peter nicht hier operieren könnte. Dazu sollte Peter einen Tag vor der geplanten OP zu uns kommen. Das wurde so mit Hilfe von ACT in die Wege geleitet. Doch schon Stunden später warf sie alles wieder über den Haufen, Peter könne sofort kommen. Der OP-Termin war auf den 17. Juni gelegt worden. Unser Hausarzt kann diese OP allerdings nicht selbst durchführen, sondern empfahl einen Spezialisten in Heinsberg.
Freundlicherweise brachten uns die beiden holländischen Damen den kleinen Peter auf halbem Weg entgegen. Unser Treffpunkt war Elten bei Emmerich, wo das Elternhaus meines Vaters stand und ich konnte es nach 30 Jahren selbst einmal wiedersehen. Von den neuen Besitzern wurden wir sehr freundlich zu einem Kaffee eingeladen. Peter kam mit und begleitete uns so, als wäre er schon jahrelang bei uns. Dieses springlebendige Häufchen Hund ist einfach nur freundlich zu jedem.
Leine, wozu eine Leine? Peter läuft anhänglich wie er ist, ganz ohne Leine mit.
Ja und einen Tag vorher kam Sandy mit Frauchen und der kleinen Sofie (Sophie). Sandy besteht nur aus Angst, Angst und nochmals Angst. Sie stammt aus Bulgarien und wurde hier in Deutschland in einer Art Gitterkäfig gehalten, während vier große Hunde frei in der Wohnung herumliefen. Über diesen Besitzer schweigt des Sängers Höflichkeit. Die Familie nahm Sandy aber mit, um sie zu retten.
Tränenreich wurde Sandy uns für eine Zeit überlassen, damit sie hier bei uns Ruhe und Spielkameraden findet, so dass sie selbstsicherer wird.
Die erste Nacht verbrachte Sandy versteckt zwischen unserem Zaun und einer Wand des Holzschuppens. Tagsüber verließ sie ihr Versteck und legte sich unter die tiefhängenden Zweige einer Tanne.Immerhin hatte sie den Napf, den wir ihr hingestellt hatten, ratzeputz leer gegessen.
Am Abend beobachteten wir vom Schlafzimmerfenster aus, wie Sandy mit Peter, der ja gerade erst angekommen war, spielte. Das stimmte uns sehr froh, denn Sandy war den ganzen Tag nicht aus ihrer Deckung heraus gekommen. Auch am frühen Morgen, als wir aufstanden, konnten wir beobachten, wie beide miteinander spielten. Erst als Sandy uns erspähte, verschwand sie und wir waren den ganzen Vormittag damit beschäftigt zu überlegen, wo sie sich versteckt haben könnte. Gegen 12.30 Uhr fand ich sie endlich versteckt in unserem Komposthaufen. Claudia kam und nahm sie an die Leine, wo beide dann zwei kleine Hunde vor dem Zaun begrüßten. Dabei taute Sandy sogar ein bisschen auf. Später wurde sie gebürstet, was sie sehr genoss.
Unsere Hilfe für Peter – Artikel von ACT
Freitag, 13.Juni 2014
Erinnern Sie sich noch an den kleinen Peter? Er sollte eigentlich mit Roxy im März nach Deutschland fliegen. Da Peter aber humpelte und sich nach einer gründlichen Untersuchung herausstellte, dass seine Knochen im unteren Pfotenbereich im Gelenk nicht sicher auflagen, musste er in Kavala von einem Fachmann operiert werden. Aber lesen sie kurz hier:
http://act-thassos-german.blogspot.de/2014/03/hilfe-fur-den-kleinen-peter.html
Nachdem Peter vollkommen gesund war ist er dann im Mai mit Flugpaten nach Holland geflogen und wurde recht schnell von einer sehr netten Familie in Holland adoptiert. Ebenso wurde Peter von dem weiteren Hund der Familie akzeptiert und es sah so aus, als wenn alle sich gefunden hätten. Wir waren sehr froh, dass er so ein schönes neues Zuhause gefunden hatte.
Nach einiger Zeit stellten sie fest, dass Peter ständig Urin verlor. Peter wurde zum zweiten Mal sehr gründlich untersucht. Diesmal wurde bei ihm die Krankheit „Ektopische Ureteren – Harnleiter“ festgestellt.
Eine angeborene Anomalie, wo einer oder beide Harnleiter nicht in die Blase münden. Genaue Erklärung der Krankheit finden Sie hier:
http://www.tierklinik-kaiserberg.de/abteilungen/chirurgie/bauch/ektopische_ureteren
Diese Anomalie ist operabel und in der Regel mit einer hohen Heilungschance verbunden, d. h. dass die Hunde, wenn sie keine anderen anatomischen Missbildungen haben, nach ein paar Wochen ganz normal wieder Wasser lassen können. Allerdings ist diese Operation sehr teuer und nicht immer von Erfolg gekrönt. Lange haben sie gemeinsam überlegt, wie sie das finanzielle Problem in den Griff bekommen könnten, aber sie sahen keine andere Möglichkeit als Peter wieder an die holländische Pflegestelle zurückzugeben.
Durch sein Problem mit dem unkontrollierbaren Urinverlust benötigte Peter auf der holländischen Pflegestelle eine gesonderte Aufmerksamkeit. Diese konnten sie dort nicht erfüllen, da neben Peter noch andere dort Hunde leben und auch hier mussten sie sich schweren Herzens entscheiden, eine andere Lösung für Peter zu finden.
Nach langen Überlegungen entschieden wir gemeinsam, dass Peter wieder zurück nach Thassos kommen soll, wenn sich ein Flugpate finden würde, der in der nächsten Zeit nach Thassos reisen möchte. Wir wollten Peter hier in Griechenland operieren lassen und danach für ihn ein Zuhause suchen, wo er – wenn die Operation nicht erfolgreich sein sollte – draußen leben könnte und somit das Problem des Urinträufelns nicht mehr relevant wäre. Diese Entscheidung ist uns Allen nicht leicht gefallen, aber wir waren davon überzeugt, dass Peter hier auf Thassos eher einen schönen, neuen Platz „draußen“ finden würde, als in Holland oder Deutschland.
Wir starteten einen Aufruf (Facebook) für eine neue Pflegestelle für Peter, bis sich ein Flugpate finden würde, der ihn mit nach Thassos bringen würde. Diesen Aufruf lasen Claudia und Klaus (www.wuestenwolf.de), die schon so viel für die Tiere auf Thassos getan haben. Ihre Gedanken kreisten tagelang um Peter und sie entschlossen sich, das Problem mit ihrem eigenen Tierarzt zu besprechen. Ihr Tierarzt empfahl ihnen einen Spezialisten, der schon viele dieser Operationen erfolgreich durchgeführt hatte.
Danach ging alles ganz schnell. Peter hat nun am 17. Juni einen Operationstermin und kann bis zur seiner Gesundung und Vermittlung bei Claudia und Klaus bleiben.
Allen, uns, dem ACT, der Familie bei der Peter aufgenommen wurde und schweren Herzens wieder abgegeben werden musste und natürlich der holländischen Pflegestelle sind kiloweise Steine von Herzen gefallen, als sie von dem Vorhaben von Claudia und Klaus hörten.
Gemeinsam haben wir eine Lösung gefunden und gemeinsam werden wir es schaffen, dass Peter auch diese Hürde erfolgreich nehmen wird und ein neues, schönes Zuhause finden wird.
Liebe Claudia, lieber Klaus, wir danken euch von ganzem Herzen – ohne eure Hilfe, wäre dies so nicht möglich gewesen. Peter wird es euch noch viel mehr danken, als wir es mit Worten ausdrücken können.
Nachtrag von Claudia: Nach dem Kennenlernen von Peter habe ich mich noch nie so gefreut, einen Hund Pipi machen zu sehen 🙂 Für mich hieß das nach dem Telefonat und einem langen Gespräch mit dem Tierarzt, der Peter operieren wird, nämlich, dass Peter eventuell nur eine einseitige Ureterektopie hat. Neben dem Harntröpfeln kann er auch ganz normal Urin absetzen und seinen Schließmuskel kontrollieren.
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