Archiv 25.November 2021

Junggesellentage

Donnerstag, 25.November 2021

Ylva und Pekki, da wo sie nicht hingehören: Auf dem Sofa im Wohnzimmer

Es ist November, der tristeste Monat des ganzen Jahres. Claudia hatte da drei Wochen Urlaub. So fuhr sie für zwei Wochen zu ihre Schwester im Allgäu und anschließend zu ihrer Nichte , die vor über einem Jahr Drillinge zur Welt gebracht hatte. Ihre Hündin Julie und unser neuer Winzling Pekki begleiteten sie.

So hatte ich zu meiner Unterstützung nur noch Bobby, den ich vor 12 1/2 Jahren vermittelt hatte und der seit zwei Jahren jetzt wieder mein ständiger Begleiter ist und die kleine, schwarzhaarige Ylva, die so scheu ist, dass sie nie vermittelt werden konnte. Noch heute flüchtet sie und versteckt sich, wenn Besuch im Anzug ist. Ylva wird im Frühjahr auch schon sechs Jahre alt.
Da wir vor circa drei Monaten den Geschirrspüler und die Waschmaschine durch neue Geräte ersetzen mussten, immerhin hatten sie 18 – 19 Jahre ihren Dienst getan, war die Bedienung für mich ein Buch mit sieben Siegeln. Aber Claudia war so nett und hatte mir an beiden Geräten Klebezettelchen angebracht, die mir bei der Handhabung Hilfestellung leisten sollten.
Das taten sie dann auch und nach dem ersten Waschgang beider Maschinen fühlte ich mich in meiner Rolle als Hausmann schon sicherer.
Als ich dann auch noch die Fliesen im Wohn- und Esszimmer nass gewischt hatte und diese dann sauber trockneten, fühlte ich mich richtig gut.
Aber wie lange? Es hatte draußen geregnet und als meine beiden Hunde von draußen hereinkamen  und ich mir den Boden dann eine halbe Stunde später ansah, fragte ich mich doch, ob dieses Putzen irgendeinen Sinn hatte. Na gut, ich ließ es trocknen und saugte Stunden später den inzwischen trockenen Dreck  ab. Aber mein Misstrauen, ob es sich lohnt die Fliesen immer wieder nass zu wischen, wenn man 2 – 4 Hunde hat, blieb.
Sicher, die meisten Menschen haben vor ihrem Haus einen gepflasterte Bürgersteig, so dass die Pfoten nicht so schmutzig werden oder putzen dem Hund die Pfoten ab. Aber versuchen Sie das mal mit mehreren Hunden. Und hier, wo ich wohne, gibt es keine gepflasterten Wege oder geteerten Straßen. Hier gibt es nur Bäume, Büsche, Gras, Erde und Matsch, wenn es geregnet hat.
In der zweiten Woche schaffte ich es schon, die Tage zu genießen, oder sagen wir besser die Abende. Vormittags war Arbeit im Haus angesagt, aber ich gestehe, dazu gehörte auch, die Zeitung zu lesen und die Nachrichten im Videotext anzusehen. Nachmittags war ich meist im Garten, denn geregnet hat es nicht so oft.
Aber abends! Wozu hatte ich Lust? Sie denken jetzt sicher, da ist er wieder um die Häuser gezogen wie damals in jüngeren Jahren.
Aber das stimmt wirklich nicht. Meine Gedanken kreisten darum, was will ich essen und trinken. Alleine ausgehen ist nicht so mein Fall, also habe ich mir Dinge gekauft, die ich gerne esse, aber selten bekomme. Claudia mag keinen Fisch. Also habe ich meine erste Dorade gekauft und gebraten. Heißt das gebraten?
Dazu einen herben Weißwein und einen doppelten Degustiv hinterher. Ein gutes, manchmal auch ein schlechtes Buch, rundeten den Abend ab. Ich war zufrieden.

Einmal sinnierte ich nach zwei Gläsern Wein, warum wir die kleine Pekki nicht Pekki Sue genannt haben. Die Älteren unter Ihnen werden sich noch an Buddy Holly und seinen großen Erfolgshit Peggy Sue erinnern. Aber viele werden das nicht sein. Das war 1957. Aber immerhin steht der Song laut Rolling Stone Magazin auf Platz 194 der besten Songs aller Zeiten.

 

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