Ochsenzungen, Marder und Maran

Dienstag, 6.Juli 2021

In den nächsten 4-5 Wochen wird es hier wieder zwei interessante Berichte  geben.
Da ist erst einmal die Thassos-Hündin Abby, die ihrem Herrchen das Leben gerettet hat. Wirklich! Echt! Sie wurde 2010 vermittelt, fand aber erst 2014 ihr richtiges Zuhause.
Und dann ist da ein winziges Häufchen Elend, das Tanja da im Moment auf Thassos versorgt. Was daraus wird, warten Sie’s ab.

Aktuell haben wir ein Problem mit einer Pflanze, die Gemeine Ochsenzunge genannt wird. Sie hat lange grüne Blätter, die wohl an Ochsenzungen erinnern. Die Blüten sind winzig blau und man denkt an Vergissmeinnicht. Diese Pflanzen, die zu den Lieblingen von Bienen und Hummeln gehören, haben sich in den letzten 15 Jahren explosionsartig vermehrt. Sie werden 30 bis 70 cm hoch. In Einzelfällen auch schon einmal einen Meter. Da jede Pflanze etwa 60 bis 100 winzige Blüten trägt, vermehrt sie sich unweigerlich in jeder Umgebung. Dazu kommt auch noch eine Vermehrung über die Pfahlwurzeln, die eine Länge von 1.20 m erreichen können.
Eingeschleppt wurde sie durch andere Stauden, die wir von einem Gärtner erhielten. Zuerst fanden wir sie ja noch niedlich, aber jetzt haben wir das Gefühl, dass sie das gesamte Grundstück (3420 qm) erobern wollen.
Ich hatte begonnen, sie mit einem Wurzelstecher auszugraben, aber das gelang mir nur bei jungen Pflanzen. Die Wurzeln der älteren Pflanzen brachen natürlich ab.
Jetzt versuchen wir sie mit dem Rasenmäher platt zu machen, was sehr schwierig ist, weil die Stängel sehr zäh und biegsam sind.
Im Frühjahr müssen wir die Blüten, die sich wieder bilden werden, abschneiden und entsorgen. Wir hoffen, so der Ausbreitung im Laufe der nächsten Jahre Herr zu werden.

Da unsere Hühnerschar in den letzten zwei Jahren auf 13 Hühner geschrumpft war, wollten wir für Nachwuchs sorgen und entschieden uns für fünf Maran-Hennen, die jemand preiswert anbot. Sie waren 16 Wochen alt und hätten vier Wochen später wohl die ersten dunkelbraunen Eier gelegt. Nicht nur die Farbe der Eier ist bei dieser Rasse so interessant, sondern auch die Größe der Eier.
Anstatt sie zuerst ins Hühnerhaus zu setzen, ließen wir sie direkt in unserem relativ großen Gehege frei laufen. Sie verschwanden sofort in den Büschen und wir sahen sie kaum. Auch gingen sie nachts nicht zu dem Schlafplätzen im Hühnerhaus. Macht nichts, dachte ich, das dauert halt ein bisschen.

Moderner Englischer Kämpfer

Ich erinnerte mich da an unsere Modernen Englischen Kämpfer, eine winzige Rasse, die keinen Kampftrieb mehr besitzen. Jeden Abend brachten wir sie als menschliche Taxen ins Hühnerhaus. Sie gingen zum Verrecken nicht selbst hinein, obwohl sie mit den anderen Hühnern tagsüber zusammen waren. Claudia hatte dann nach Monaten die Idee, ein kleines Hühnerhaus für die beiden Hühnchen extra anzuschaffen. Gesagt – getan! Am Nachmittag aufgestellt und……….abends spazierten sie mit den anderen Hühnern ins große Hühnerhaus.

Das neue Hühnerhaus für die beiden Kleinen

dito

Aber zurück zu den Maran. Nach einer Woche suchte ich sie mal wieder im Gehege, aber fand sie nicht. Unbegreiflich! Ich holte Claudia und wir suchten zusammen. Doch sie blieben verschwunden.
Dann sahen wir Spuren am Holzschuppen im Hühnergehege und ein paar einzelne Federn. Zwischen der Rückwand des Holschuppen und dem Zaun sahen wir dann zwei Kadaver liegen. Der Abstand zwischen Zaun und Wand beträgt gerade 10 cm und ist durch Draht abgesperrt. Marder! Es muss ein Marder gewesen sein.
Aber wie ist er hereingekommen?
Die Abstände der Maschen im Maschendrahtzaun betragen 4 cm und das ganze Gehege ist übernetzt. Vielleicht kommt ein schlanker Marder durch das Netz über dem Gehege, aber doch nicht zusammen mit einem größeren Huhn. Wir wissen es nicht, aber jetzt sperren wir die Hühner in der nächsten Zeit wieder ein.
Wahrscheinlich hat Frau Marder im Moment auch Junge und so kam Vater Marder auf die Idee, unsere Hühner zu besuchen und als Proviant zu sichern. Einfach für ihn, da sich die Maran ja nachts draußen präsentierten, anstatt den Stall aufzusuchen.
Ärgerlich und zugleich traurig!

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