Bursitis trochanterica, Insertionstendinitis, subtotaler Sehnenriss…

Freitag, 24.April 2015

… nanu, wo sind wir denn jetzt gelandet, werdet Ihr Euch fragen…Medizinisches Fachwörterlexikon? Ich wollte doch zu Wüstenwolf. Keine Sorge, da seid Ihr auch 🙂 Und warum dann solche Worte im Titel? Das werde ich Euch erklären 🙂 Aber alles der Reihe nach. Ich versuche es zumindestens. Wer mich kennt, weiß auch, dass ich gerne beim Erzählen sprunghaft zwischen den Themen wechsel 🙂

Klaus liegt mir seit Tagen in den Ohren, ich solle doch endlich mal wieder einen Artikel für die Homepage schreiben und dabei durchaus auch auf meine Erkrankung der letzten Wochen und Monate eingehen. Dagegen habe ich mich natürlich gesträubt. Es liegt mir absolut nicht meine Wehwehchen an die Öffentlichkeit zu tragen. Aber da ich, was das Schreiben hier auf der Seite angeht, in letzter Zeit wirklich durch Abwesenheit glänzte, habe ich mich doch erweichen lassen. Was tut man, als liebende Ehefrau, nicht alles für den angetrauten Gatten 😀

Angefangen hat eigentlich alles letztes Jahr im Oktober, irgendwann beim Abbau der Küche, nachdem dort ein Wasserschaden lokalisiert wurde. Bei der zum Teil sehr komplizierten Demontage der Unterschränke muss ich mir meine Lendenwirbel verdreht haben. Das hat aber keine Schmerzen verursacht. Zumindestens nicht direkt! Erst ein paar Wochen später und bei ganz anderen Beschwerden als im Rücken, war ich beim (ehemaligen) Chiropraktiker meines Vertrauens, der die Teile der Lendenwirbelsäule wieder richtete. Ob da etwas schief gelaufen ist, vermag ich jetzt nicht mehr zu sagen. Fakt ist nur, dass die Schmerzen nicht nachließen, sondern in ihrem Ausmaß zunahmen. Meine dringende Bitte Anfang Dezember um einen erneuten Termin wurden von eben diesem Chiropraktiker mit den Worten abgetan, er habe erst Ende Januar noch einen Termin frei. Meine Frage, wie ich die Schmerzen bis dahin überstehen soll, wurde damit beantwortet, dass man mich gerne auf die Warteliste setzen könne. Recht verzweifelt habe ich an einem Dienstag mehrere Praxen angerufen in deren Tätigkeitsfeld die Chiropraktik fällt. Absage folgte auf Absage. Bis ich auf einen Tipp hin eine Praxis in Grefrath-Oedt anrief. Ich könne gerne am Mittwoch (also gleich am nächsten Tag 🙂 ) kommen, müsse aber Wartezeit mitbringen. Die hielt sich dann mit einer Stunde jedoch in Grenzen 🙂 So gut wie schmerzfrei konnte ich die Praxis verlassen. Eine Kreuzbeinblockade hatte die Schmerzen verursacht. So dachte ich auch. Bis es abends zum Schlafen in die Horizontale (wie auch sonst 🙂 ) ging. Kaum lag ich in meiner Lieblingseinschlafsposition auf der Seite (ich kann nicht auf Rücken liegend schlafen), schoß der Schmerz in meine Hüften. Rechts und links. Wobei der Schmerz links immens war. Ein Seitenwechsel brachte nichts. Nur wenn ich auf dem Rücken lag, war es erträglich und ließ mich ein wenig schlafen. Wenn auch mit ständigen Unterbrechungen. Wieder einmal stand ein Arztbesuch an. Diesmal beim Hausarzt. Der diagnostizierte eine Schleimbeutelentzündung, eben die oben genannte Bursitis trochanterica. Verordnete Medikamente (Diclofenac und Novalgin, letzteres zur Schmerzlinderung). Ergebnis? Keins. Die Schmerzen blieben. Erneuter Besuch bei der Chiropraktikerin in Oedt. Diese bestätigte die Diagnose des Hausarztes, verordnete jedoch andere Medikamente (Cortison, Ibuprofen hochdosiert und Pantoprazol, damit der Magen ruhig bleibt). Ergebnis? Nichts. Die Schmerzen blieben. Zwischenzeitlich verschrieb der Hausarzt  das Schmerzmittel Tramadol für die Nacht. Damit konnte ich dann 3-4 Stunden mehr oder weniger (eher weniger) schlafen. Nachts gegen 3.30 Uhr war die Nacht aufgrund der Schmerzen vorbei. Nachdosieren konnte ich nicht, da der Wirkstoff des Schmerzmittels sonst einen zu langen Überhang gehabt hätte und mir das Arbeiten unmöglich gewesen wäre.

Anfang März wurde mir von der Chiropraktikerin eine Stoßwellenbehandlung empfohlen (keine Kassenleistung!). In meiner Verzweiflung stimmte ich dem zu. Nicht wissend, was danach auf mich zukam. Schon die Behandlung selbst war äußerst schmerzhaft. Die Erste noch im erträglichen Rahmen. Du musst da durch, sagte ich mir, es soll ja eine Besserung bringen. Bei der zweiten Behandlung eine Woche später ging bei mir nichts mehr. Die Tränen schossen mir aufgrund der Schmerzen in die Augen. Bis zum diesem Zeitpunkt konnte ich mich tagsüber fast schmerzfrei bewegen. Aber damit war es dann auch vorbei. Dauerschmerzen. In der Nacht fast unerträglich. Die Schmerzmitteldosis, welche ich genommen habe, stieg immer mehr an. Erneuter Besuch bei der Ärztin. Anderes Medikament, Abbruch der Stoßwellenbehandlung. Wirkung? Keine. Ich selbst bestand darauf, endlich über ein bildgebendes Verfahren zu erfahren, was mich da schon so lange quält. Ich bekam eine Überweisung für ein MRT, eine Liste von Praxen und Kliniken, in denen dieses durchgeführt werden konnte, sowie die Empfehlung einen ‚zeitnahen‘ Termin für das MRT zu vereinbaren. Etliche Telefonate am selben Tag erbrachten mir als zeitnahesten Termin den 29. April!! Wie sollte ich die Zeit bis dahin nur überstehen??

Ein Anruf bei unserem Nachbarn war endlich der Anfang auf dem Weg der Besserung. Danke dafür, Thomas 🙂 Durch ihn war es möglich, im Viersener Krankenhaus einen Termin für das MRT zu bekommen, der 14 Tage vor dem eigentlichen Termin lag. Genauer gesagt, am 15. April um 14 Uhr. Einen Tag vor unserer Heirat. Nach 55 Minuten in der Röhre und durch die Vibration des Gerätes ausgelösten starken Schmerzen, lag meine ganze Hoffnung auf dem Befund. Diesen hielt ich auf mein Bitten hin 24 Stunden später in der Hand. In Kurzform: Insertionstendinitis (schmerzhafte Entzündung der Sehnenansätze am Knochen) des Musculus gluteus minimus (kleiner Gesäßmuskel) am Trochanter major (Hüftkopf) mit subtotalem (also nicht vollständigem) Sehnenriss. Kein Nachweis einer Bursitis trochanterica, kein Hinweis auf eine Coxarthrose (Knorpelverschleiß der Hüfte)! Ich wurde also über Monate falsch behandelt 🙁 Mit diesem Befund rief ich noch am gleichen Tag (der 16., unserer Hochzeitstag) die Praxis der Chiropraktikerin an. Sie selbst war nicht da, aber ich sehe es als Fügung des Schicksals an, dass ich einen der beiden anderen Ärzte am Telefon hatte. Dieser meinte, als ich ihm meinen Befund vorlas, dass ich sofort in die Abendsprechstunde kommen soll. Musste ich, angesichts des schon bestellten Tisches für unser Hochzeitsmahl, auf den nächsten Morgen verschieben.

Was dann folgte, war verdammt schmerzhaft. Mit einer ’sehr‘ langen Nadel wurde als Erste-Hilfe-Maßnahme Cortison genau an den Punkt der schlimmsten Schmerzen verbracht. Infiltration. Diesen Begriff kannte ich aus meiner Zeit, in der ich im Krankenhaus gearbeitet habe. Ich habe diesen Behandlungen zu Lehrzwecken beigewohnt. Also wusste ich, was mir bevorstand, als der Begriff fiel. Dass es so weh tun würde, wusste ich jedoch nicht. Die Tränen konnte ich dabei nicht zurückhalten. Ich war danach fix und fertig. Aber es bescherte mir das erste schmerzarme Wochenende seit vielen Wochen. Letzten Dienstag stand die erste Akupunkturbehandlung (ebenfalls keine Kassenleistung!) an. Sowas kannte ich bereits von einer Behandlung im Jahr 1995. Hat sie mir doch geholfen, meine Migräne zu den Akten legen zu können. Ich dachte mir also nichts Böses, als der Arzt von dieser Art Schmerz- und Ursachenbekämpfung sprach 🙂 Heute bin ich schlauer und weiß nun, dass die Nadeln für eine TRIGGER-Akupunktur SEHR lang sein können 😀

Fakt ist jedoch, dass seitdem meine Nächte sehr schmerzarm, fast schmerzfrei, sind. Außer Schmerztropfen (Novalgin und Tramadol)  für die Nacht keine weiteren Medikamente mehr! Die Schmerztropfen konnte ich sehr stark reduzieren und in der letzten Nacht zum ersten Mal das Tramadol ganz weglassen.

Ich soll nichts machen, was meine Hüfte und das Drumherum zu stark belastet. Deswegen hat mich mein Arzt trotz meines Widerstandes arbeitsunfähig geschrieben. Bewegen darf ich mich aber. Moderat 🙂 Und da mein neuestes Spielzeug nicht belastend ist, habe ich es zur Genüge getestet. Das war bei dem zum Teil sehr sonnigem Wetter sehr erfrischend 🙂 Ein Hochdruckreiniger in kompakter, kleiner Form.

Das erste Testobjekt war eine Gartengarnitur aus Teakholz, deren Zustand so schlecht war, dass Klaus mich für verrückt gehalten hat, als ich sie für kleines Geld einer Bekannten abgekauft habe, die Platz für etwas Kleineres auf ihrer Terrasse brauchte. Ich solle doch gleich den Sperrmüll bestellen, meinte mein Herzallerliebster, als er sie in natura sah. Nach meiner Bearbeitung hat er seine Meinung revidiert. So sieht sie jetzt aus:

Aus alt mach neu .... :-)

Aus alt mach neu …. 🙂

Mehrere andere Objekte sind mittlerweile auch in den Genuß einer Grundreinigung gekommen. Mir geht es gut. Uns geht es gut 🙂 In diesem Sinne wünsche ich allen unseren Lesern ein schönes Wochenende!! 🙂

 

 

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